2. Cairns: Untergetaucht am Great Barrier Reef

Eine Bootstour zum Great Barrier Reef gehört zu den Höhepunkten eines Aufenthalts an der Nordostküste Australiens. Selbst chronische Nichttaucher lassen sich beim Blick unter die Wasseroberfläche von den – noch erhaltenen – Korallen mit ihren bunten Fischen verzaubern. | Direkt zu den Tipps für das Great Barrier Reef

Experiment: Vor dem ersten "Tauchgang" meines Lebens...

Eigentlich stehen wir dem Tauchen in etwa so fern – wie der HSV der Champions League. Wer nach Cairns hier an die Nordostküste Australiens kommt, kann aber nicht umhin, am Great Barrier Reef zumindest mit Taucherbrille und Schnorchel „bewaffnet“, den Kopf unter die Wasseroberfläche zu stecken. Mit uns haben an diesem „Experiment“ am Sonntag genau 100 weitere Touristen teilgenommen, wobei der wohl größte Teil aus Deutschland stammte.

Inge zeigte sich seefest auf der Fahrt zum Great Barrier Reef

Wie wir schnell feststellen konnten, waren die meisten Mitreisenden eben solche Tauchlaien wie wir, was spätestens beim unbeholfenen Anlegen von Wet Suits und Taucherbrillen deutlich wurde. Diese Unerfahrenheit hatte allerdings keine negativen Auswirkungen auf den großen Spaß, den die allermeisten Beteiligten bei diesem Ausflug an das Reef hatten. Für 189 Australische Dollar (ca. 120 Euro) pro Person wurden wir zunächst an Bord des hochmodernen Katamarans „Passions of Paradise“ zweieinhalb Stunden hinaus zu den vorgeschriebenen Tauchplätzen am Great Barrier Reef gefahren. Obwohl die See weitgehend ruhig erschien, war auf dem Katamaran deutlich zu spüren, dass Wasser nun einmal keine Balken hat. Diese Erkenntnis nutzten einigen Mitreisende um mittels „biologisch garantiert abbaubaren“ Spucktüten die Fische zu füttern.

Die "Passions of Paradise"aus dem Wasser fotografiert

Am Reef hatten wir dann zweimal die Gelegenheit – gut vorbereitet und „bewacht“ – von der Besatzung an Bord der „Passions of Paradise“ die Unterwasserwelt von der Wasseroberfläche zu erkunden. Überraschend war für uns, dass wir tatsächlich so nah an die Korallen herankamen und die Fische direkt vor unseren Taucherbrillen an uns vorbeizogen – sie sind scheinbar den Touristenrummel in ihrer bunten Welt gewohnt. Das war schon ein tolles Erlebnis.

Die Brücke auf der "Passions of Paradise"

Einziges Manko war unsere für den „Schnorchelgang“ völlig unzureichende fotografische Ausstattung. Wir hatten unser Samsung S8-Smartphone, das eigentlich „wasserdicht“ sein soll, noch mit einer „Tauchhülle“ umgeben, was die Bedienung während des Schnorchelns allerdings so kompliziert machte, dass wir die Fotografiererei im Wasser schließlich aufgaben und für diesen Beitrag Unterwasserbilder nutzen, die Julia uns übermittelt hat. Unsere Tochter, die zurzeit ein Auslandssemester in Sydney absolviert, hatte vor zwei Wochen ebenfalls diese Schnorcheltour mitgemacht und ist immer noch begeistert.

Ganz nah bei den Fischen am Great Barrier Reef | Bild: Julia Müller
Tipps für das Great Barrier Reef

Es gibt in Cairns zahlreiche Anbieter für Ausflüge ans Great Barrier Reef. Die Preise reichen von 49 – für Halbtagstouren – bis etwa 250 Australische Dollar für komfortable Tagestouren inkl.Verpflegung. Dabei führen Touren sowohl zum Inner – als auch zum weiter entfernten, jedoch reizvolleren Outer Great Barrier Reef. In Cairns findet man Verkaufsstände und Büros vieler Veranstalter und Agenturen im Reef Fleet Terminal im Hafen. Trotz des großen Angebots empfehlen wir, die Tour mindestens einen Tag im voraus vor Ort – oder noch früher im Internet zu buchen. Allerdings sollte man vor der Buchung auch die Wettervorschau im Auge haben, weil die Bootsfahrt zum Great Barrier Reef bei starker Bewölkung und Regen kein sonderliches Vergnügen sein dürfte.

Wir haben 189 Australische Dollar (ca. 120 Euro) pro Person für unsere Outer Great Barrier Reef Tour bei dem einzigen noch bestehenden örtlichen Anbieter Passions of Paradise bezahlt. Dafür bekamen wir alles, was wir für unser Schnorchel-Experiment benötigten, einschließlich 20 AUS $ Gebühren für den Naturschutz; sogar der Wet Suit war bereits im Preis enthalten. Wenn man schon unbedingt meckern will, könnte man vielleicht kritisieren, dass die angekündigte „volle Verpflegung“ vielleicht etwas spartanisch ausfiel.