Die Fahrt über die Küstenstraße im Süden Victorias gehört zu den Höhepunkten einer Australienreise. Neben den unglaublichen Naturschönheiten waren die Begegnungen mit Koalas und Papageien unvergessliche Erlebnisse für uns | Direkt zu den Tipps für die Great Ocean Road
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Um ehrlich zu sein, fehlen mir die schriftstellerischen Fähigkeiten, um die Sehenswürdigkeiten, Erlebnisse und bleibenden Eindrücke, die wir am Freitag während unserer Fahrt auf der Great Ocean Road hatten, in angemessene Sätze zu fassen. So viel ist sicher, die rund 200 Kilometer lange Autofahrt von Torquay entlang der australischen Südküste bis nach Port Campbell, zählt zu den herausragenden Erlebnissen einer Reise nach Down Under, zumal wenn das Wetter „mitspielt“ – so wie bei uns.
Vor dem Start auf der Great Ocean Road in Torquay, einem 10.000 Einwohner zählenden Küstenort, 100 Kilometer südlich von Melbourne gelegen, stärkten wir uns mit einem ausgezeichneten Frühstück im „Moby Dick“, einem im maritimen Stil eingerichteten Café gegenüber der langgezogenen Strandpromenade. Der 10.000 Einwohner zählende Küstenort gilt wegen der gleichbleibend starken Brandung in dieser Gegend als die Surf-Hauptstadt Australiens. Wenige Kilometer weiter, am bei Surfern besonders beliebten Bells Beach, legten wir dann unseren ersten Fotostop ein, dem noch einige weitere folgen sollten.
Es sind nicht nur die großartigen Ausblicke auf die felsige Küstenlandschaft, die eine Fahrt auf der Great Ocean Road zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Es gibt auch mehrere Punkte, an denen die Möglichkeit besteht, der australischen Tierwelt ein Stück näher zu kommen. Am Kafé Koala, bei der kleinen Ortschaft Kennett River, ungefähr auf einem Drittel der Strecke, wurden wir kurz nach dem Ausstieg aus unserem Mietwagen von bunten Papageien regelrecht „überfallen“.
Auf dem sich anschließenden hügeligen Waldweg entdeckten wir dann insgesamt drei Koalas, die jeweils einige hundert Meter von einander getrennt faul in ihren Eukalyptusbäumen dösten. Am Nachmittag, das wussten wir noch von unserem Besuch in „Hartley Crocodile Adventures“ am zweiten Tag unserer Reise, begeben sich die Koalas stets auf Nahrungssuche in ihren Bäumen. So war es auch diesmal. Einer der Koalas, der recht tief in seinem Baum geschlummert hatte, machte für seine Verhältnisse geradezu hektische Bewegungen, um in den Zweigen um sich herum, die passenden Eukalyptusblätter für das Abendessen zu finden.
Wir füllten unsere Datenspeicher gleich gigabyteweise mit Videos und Fotos von den possierlichen Tieren und vergaßen dabei, dass uns am Ende unserer Fahrt mit den „Zwölf Aposteln“ noch der Höhepunkt an der Great Ocean View bevorstand. Als wir bei der berühmten Felsenformation im Meer schließlich ankamen, hatte sich der Himmel leider mit Wolken bedeckt und der erhoffte Sonnenuntergang an einem der schönsten Orte Australiens fiel an diesem Spätnachmittag aus. Also beschlossen wir, am nächsten Morgen wiederzukommen.
Die Great Ocean Road beginnt etwa 100 Kilometer südlich von Melbourne in Torquay und erstreckt sich entlang der Südküste des Bundesstaates Victoria über 249 Kilometer bis nach Allansford. Um die vielen Naturschönheiten in Ruhe genießen zu können, sollte man für die Strecke zwei bis drei Tage einplanen. Zudem empfiehlt es sich, die Straße von Ost (Melbourne) nach West (Richtung Adelaide) zu befahren, weil dann das Meer auf der Fahrzeugseite liegt. Übernachtungen im Verlauf der Great Ocean Road sollten (müssen) rechtzeitig im voraus gebucht werden.
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(1) Torquay
In dem kaum 10.000 Einwohner zählenden Städtchen, gut 100 Kilometer südlich von Melbourne beginnt die Great Ocean Road. Torquay wird auch als die „australische Surfhauptstadt“ bezeichnet, weil an diesem Teil der Küste Wellenreiter beste Bedingungen vorfinden. Wenn man schon nicht selber aufs Brett steigt, sollte man den tollkühnen Surfern zumindest ein wenig zuschauen. Dafür eignen sich die Klippen im nur wenige Kilometer entfernten Bells Beach besonders gut.
(2) Airys Inlet
Der Stop in der kleinen Ortschaft, rund 30 Kilometer vom Ausgangspunkt in Torquay entfernt, lohnt sich vor allem wegen der grandiosen Aussicht, die man oben auf der Klippe am Split Point Lighthouse hat. Wer wenig Zeit hat oder einfach nur faul ist, kann mit dem Auto sogar fast bis zum Fuß des Leuchtturms fahren.
(3) Lorne
Die knapp 1.000 Einwohner kleine Ortschaft ist ein besonders populäres Ferienziel an der Great Ocean Road. Grund dafür ist, dass es hier sowohl einen Bereich für Surfer mit schäumender Gischt, als auch einen flachen Sandstrand zum Baden gibt. Wer auf dem Weg zu den Zwölf Aposteln zwischendurch eine Strandpause einlegen will, ist hier richtig.
(4) Kafe Koala
So unscheinbar das flache Gebäude auch ist, so populär ist das Kafe Koala bei den Reisenden auf der Great Ocean Road. Nicht wegen seiner Speisen- und Getränkeauswahl, sondern wegen des Papageienfutters, das man hier für zwei AUS $ kauft, um es wenige Meter weiter von bunten Papageien und weißen Kakadus wieder abgenommen zu bekommen. Wenn ihr dann noch ein Stück den Waldweg weitergeht, habt ihr gute Chancen, Koalas in den Bäumen zu sehen. Das lohnt sich vor allem am Nachmittag ab etwa 16.00 Uhr, wenn die putzigen „Teddys“ damit beginnen, Eukalyptusblätter für ihre Ernährung zu sammeln.
(5) Cape Otway
Um den südlichsten Punkt entlang der Great Ocean Road zu erreichen, müsst ihr die Hauptstraße verlassen und über eine 14 Kilometer lange Nebenstraße bis zum Cape Otway fahren. Der insgesamt knapp 30 Kilometer lange „Umweg“ lohnt sich wegen der erneut umwerfenden Aussicht am Kap vor dem zwischen 1851 und 1932 acht Schiffe gesunken sind. Sehenswert ist auch der Mitte des 19. Jh. in Betrieb genommene Leuchtturm Cape Otway Lighthouse.
(6) Castle Cove Lookout
Das ist einer der wenigen Orte, an dem sich Great Ocean Road und Great Ocean Walk treffen. Der Wanderweg beginnt bei Apollo Bay und erstreckt über 104 Kilometer entlang des Pazifiks bis in Nähe der Twelve Apostles – weitere Infos auf der offiziellen Website. Castle Cove Logout haben wir wegen der ebenfalls herrlichen Aussicht auf die Küste als „Ouvertüre“ zu den folgenden Twelve Apostels empfunden.
(7) Zwölf Apostel
Es sind nicht „zwölf“, sondern nur acht Kalkfelsen, die an der Great Ocean Road aus der Brandung des Pazifischen Ozeans herausragen. Dennoch zählen die Twelve Apostles neben dem Sydney Opera House und dem Uluru zu den populärsten Sehenswürdigkeiten Australiens. Die Tour zu den bis zu 45 Meter aus dem Wasser herausragenden Kalkfelsen beginnt am Parkplatz mit Touristeninformation direkt an der Great Ocean Road. Ihr geht dann über Holzstege zu mehreren Aussichtspunkten. Der Zutritt ist kostenlos. Weitere Informationen und Bilder findet ihr im nächsten Tagebucheintrag Die Zwölf Apostel – atemberaubende Aussicht.
(8) Port Campbell
Übernachtet haben wir im Port O‘ Call Motel in Port Campbell, 12 Kilometer von den Zwölf Aposteln entfernt. Wir hatten für drei Personen einen „Family Room“ für umgerechnet 105 Euro gebucht und bekamen dafür praktisch eine ganze Ferienwohnung mit großem Wohnzimmer, Bad und kleinem Küchenteil im Erdgeschoss sowie großem Schlafzimmer mit drei bequemen Betten im Obergeschoss. Gleich neben an gibt’s einige Restaurants. Gefrühstückt haben wir sehr ordentlich im “12 Rocks Beach Bar Café”, mit Blick auf’s Meer, 200 Meter von unserem Motel entfernt.