Wir haben den Heiligen Berg der australischen Ureinwohner bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang gesehen. Zudem sind wir heute einmal um den Uluru herumgelaufen – das sind immerhin 10,6 Kilometer bei über 30 Grad. Jetzt sind wir einfach nur noch müde – aber glücklich. | Direkt zu den Tipps für Uluru
- Cairns: Australien zum Knuddeln
- Cairns: Untergetaucht am Great Barrier Reef
- Gänsehaut am Mission Beach
- Von Mission Beach nach Airlie Beach: Achtung Crocs
- Whitsundays: Am Traumstrand
- Cape Hillsborough: Sonnenaufgang mit Känguru und Wallaby
- Fraser Island: 120 Kilometer Sandstrand und Buckelwale
- Walbeobachter in Australien
- Verliebt in Hervey Bay
- Luftanhalten in Brisbane
- Gute Nacht und guten Morgen in Brisbane
- Im inneren Zirkel von Melbourne
- Winterwunderland Melbourne
- Auf der Great Ocean Road
- Die zwölf Apostel: Atemberaubende Aussicht
- Grampians: Auf du und du mit dem Känguru
- Wir waren auch in Adelaide
- Kangaroo Island: Zu Gast bei Skippy & Co
- Geschafft: Uluru/Ayers Rock
- Kings Canyon: Am Abgrund
- Großes Finale in Sydney
Vielleicht ist es so etwas wie die Krönung einer Australienreise, wenn man abends an einem der ausgewiesenen Aussichtspunkte im Nationalpark beobachtet, wie der Uluru seine Farben wechselt: Aus einem leuchtenden Rot-Braun wird beim Sonnenuntergang innerhalb weniger Minuten eine braun-graue Gesteinsmasse. Am folgenden Morgen wiederholt sich dann der Vorgang in umgekehrter Richtung und an einem anderen Aussichtspunkt. Mit einigen hundert weiterer „Felsenanbeter“ froren wir am frühen Montagmorgen bei Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt dem Sonnenaufgang entgegen.
Für uns war es überhaupt keine Frage, dass wir nach diesem Naturspektakel einmal den Uluru zu Fuß auf dem dafür angelegten Base Walk umrunden. Der Berg – nicht „Stein“ wie früher angenommen und heute teilweise noch behauptet wird – ist etwa drei Kilometer lang, bis zu zwei Kilometer breit und erhebt sich bis 340 Meter aus dem Umland. Der Rundgang hat eine Länge von 10,6 Kilometern, weil er teilweise zwar nahe am Uluru entlang führt, so dass man den Felsen anfassen kann, dann aber wieder größere Bögen schlägt.
Wir haben für die „Umrundung“ bei zunehmender Hitze bis über 30 Grad tatsächlich vier Stunden gebraucht, weil wir immer wieder anhielten, um zu fotografieren und uns einfach nur an den herrlichen Anblicken zu erfreuen. Selbstverständlich haben wir dabei die Hinweise befolgt, dass in bestimmten Bereichen des Weges der Berg aus Respekt vor der Bedeutung als Heiligtum für die Ureinwohner des Landes nicht fotografiert bzw. gefilmt werden soll.
Wer hier in das Ayers Rock Ressort reist und die hohen Kosten für eine einigermaßen ordentliche Unterbringung in Kauf nimmt (wir haben 240 Euro pro Nacht in der Anlage Dessert Gardens bezahlt), wird auch die Kata Tjuṯa besuchen. Die Gruppe mit insgesamt 36 Bergen liegt 50 Straßen-Kilometer vom Ressort entfernt und kann ebenfalls auf mehreren angelegten Wegen „erwandert“ werden. Wir haben uns nach unserem „Gewaltmarsch“ um den Uluru auf die Beobachtung des Sonnenuntergangs bei der früher als „The Olgas“ bezeichneten Berggruppe beschränkt. Es war ein weiteres unvergessliches Erlebnis – hier im „Outback“ von Australien mit asphaltierten Straßen, Supermärkten und fast flächendeckender Internetanbindung zwischen Uluru und Kata Tjuta
Anreise: Uluru/Ayers Rock liegt 470 Kilometer (etwa 6 Autostunden) von Alice Springs entfernt, bis nach Adelaide sind es 1.600 Straßenkilometer. Aus Zeitgründen sind wir mit der australischen Fluglinie Qantas von Adelaide über Alice Springs nach Uluru geflogen. Weil der kleine Flugplatz nur von Qantas angeflogen wird, sind die Preise happig. Wir haben umgerechnet 250 Euro pro Person für die Strecke Adelaide – Alice Springs – Uluru gezahlt. Am Uluru empfiehlt es sich, einen Mietwagen zu nehmen, der rechtzeitig im voraus reserviert werden muss. Nach unserem zweitägigen Aufenthalt in diesem Gebiet sind wir mit dem Mietwagen weiter zum Kings Canyon und von dort aus nach Alice Springs gefahren. Wenn man nicht unbedingt deutlich Dirt Roads benötigt keinen Allrad-Antrieb, was die Kosten für den Mietwagen erheblich senkt.
Unterkunft/Verpflegung: Im Gebiet des Uluru übernachtet man im Ayers Rock Ressort in Yulara, eine Ansammlung von mehreren Hotels, Apartments, Hostel und Campingplatz, dazu mehrere Restaurants, Supermarkt, Bäckerei und Souvenir Shops, die sechs Kilometer von dem kleinen Flugplatz entfernt ist. Das Preisgefüge am Uluru für übliche touristische Leistungen ist deutlich höher, als in den meisten anderen Urlaubsregionen Australiens. Wir haben zwei Nächte in der Hotelanlage Dessert Gardens gewohnt und pro Nacht 240 Euro für das komfortable Hotelzimmer mit zwei Personen ohne Frühstück bezahlt. Es geht aber auch günstiger: Im Hostel Ayers Rock – Outback Pioneer Lodge werden Übernachtungen in Mehrbettzimmern schon ab umgerechnet 25 Euro pro Person angeboten. Allerdings variieren die Preise je nach Nachfrage sehr stark. In diesem Hostel gibt’s abends auch ein originelles Barbeque unter freiem Himmel. Für umgerechnet 15 bis 20 Euro kann man unter verschiedenen Fleischsorten, darunter auch Känguru und Krokodil, wählen und sich das Fleisch dann selbst braten. Dazu gibt es eine üppige – allerdings auch eigenwillig zusammengestellte – Salatauswahl.
Uluru–Kata Tjuta National Park: Die Zufahrt liegt knapp 6 km vom Ayers Rock Ressort entfernt. Vor der ersten Einfahrt muss eine Parkgebühr von 25 AUS $ pro Person entrichtet werden, die drei Tage lang gültig ist. Das gesamte Parkgelände ist hervorragend ausgeschildert, so dass man sich kaum verfahren oder verlaufen kann. Nach unseren Erfahrungen empfehlen wir folgende Ziele und Aktivitäten im National Park:
Cultural Centre: Einen ersten Stop solltet ihr am Cultural Centre einplanen, wo ihr viele Informationen über die Kultur der Ureinwohner und nützliche Tipps für den Aufenthalt erhaltet. Zudem gibt’s hier einen Imbiss mit guter Speisen- und Getränkeauswahl zu (gerade noch) erträglichen Preisen.
Sonnenuntergang am Uluru: Der mit „Sunset Viewing“ ausgeschilderte Aussichtsbereich mit großem Parkplatz befindet sich nur wenige Kilometer hinter dem Parkeingang. Ihr solltet dort spätestens 30 Minuten vor dem Sonnenuntergang eintreffen, um einen Parkplatz und einen guten Standplatz für den Sonnenuntergang zu bekommen. Tipp: Ich habe den Sonnenuntergang mit der Zeitraffer-Funktion meines Smartphones aufgenommen. Dafür habe ich das Gerät mit einer Klammer an einem genügend hohen Strauchast befestigt.
Sonnenaufgang am Uluru: Der Bereich ist mit „Talinguru Nyakunytjaku“ oder „Sunrise and Sunset“ gekennzeichnet und ist ungefähr eine halbe Autostunde vom Ressort entfernt, d.h. also früh aufstehen, um mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenaufgang an Ort und Stelle zu sein.
Uluru Base Walk: Das ist der 10,6 km lange Wanderweg um den Uluru herum. Wir sind nicht – wie die meisten – am Mala Car Park gestartet, sondern am Kuniya Car Park und haben dann den heiligen Berg der Aborigines umrundet. Wichtig: Zu der Wanderung solltet ihr gleich nach dem Sonnenaufgang aufbrechen, weil es sonst viel zu heiß werden kann, selbst im australischen Winter – wie wir selbst feststellen mussten.
Sonnenuntergang an den Kata Tjuṯa: Bis zur Sunset Viewing Area sind es vom Ayers Rock Ressort aus 50 km. Für die Autofahrt solltet ihr mindestens eine Stunde einplanen, um dann mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenuntergang vor Ort zu sein. Das Szenario ist hier zwar nicht ganz so spektakulär wie am Uluru, dennoch hat sich der Weg dorthin unbedingt gelohnt.
Ausführliche weitere Informationen für den Uluru–Kata Tjuta National Park und einen Reiseführer zum Download gibt’s auf der offiziellen Website Parks Australia