Hamburger Elbstrände: Coole Plätze für heiße Tage

Wenn die Temperaturen im Norden hochsommerlich werden, muss man sich nicht an Nord- und Ostseestränden drängeln und dazu auch noch Staus bei der Hin- und Rückfahrt in Kauf nehmen. Einfacher geht’s in Hamburg: Hier gibt es wundervolle Strände an der Elbe, sogar mit dicken Pötten und riesigen Vögeln. Wir zeigen euch die coolsten Plätze für besonders heiße Tage zwischen  Museumshafen Övelgönne und Rissener Ufer. Dazu verraten wir euch, wie ihr stressfrei die „Traumstrände“ erreichen könnt.

Wegweiser
Alternative zu Nord- und Ostsee
Elbstrand in Blankenese

Ganz ehrlich, es hat Jahre gedauert, bevor wir Hamburgs Elbstrände kennen-,  schätzen- und sogar lieben gelernt haben. Inzwischen zieht es uns an warmen Sommertagen überhaupt nicht mehr an die regelmäßig überfüllten Küstenabschnitte an Nord- und Ostsee. Wir verzichten auch freiwillig darauf, uns für An- und Rückreise in endlose Staus zu stellen, um dann im Seebad weder einen Strandkorb noch Plätze in einem Café oder Restaurant zu bekommen. Nein, wir bleiben gern in Hamburg und empfehlen das auch den Besucher*innen unserer Stadt. Hier habt ihr auch Alternativen, falls das Wetter auch  mal „drehen“ sollte. 

Dicke Pötte und Riesenvögel
Airbus Beluga landet spektakulär in Finkenwerder

Wer sich’s am Elbstrand bequem macht, darf nicht nur darauf hoffen, regelmäßig „dicke Pötte“ zu sehen – schließlich ist Hamburg mit Abstand Deutschlands größter Hafen und die Nummer 3 in ganz Europa. Zwischen Teufelsbrück und Blankenese könnt ihr mit etwas Glück schon fast hautnah miterleben, wie die riesigen Airbus-Transportmaschinen „Beluga“ zur Landung auf dem Flugplatz im gegenüberliegenden Finkenwerder einschweben. Das Gelände des Flugzeugbauers Airbus ist so groß wie 500 Fußballplätze. In den riesigen Montagehallen erfolgt die Endfertigung von vier Airbus-Typen. Der Flugzeugbauer ist mit (noch) 12.500 Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber im Stadtstaat Hamburg.

ÖPNV statt Auto
So "geht" Anreise zum Strand: Ein "dicker Pott" neben der Hafenfähre

Die schönsten Hamburger Strände liegen an der Elbe zwischen dem Museumshafen Övelgönne und dem Rissener Leuchtturm mit einer Gesamtlänge von etwa 8 km. Für die Anfahrt solltet ihr möglichst auf das Auto verzichten, weil gerade an schönen Wochenenden Stellplätze auf den  strandnahen Parkplätzen wie in Övelgönne, Teufelsbrück, Blankenese oder am Rissener Ufer meistens knapp sind. Besser geht’s mit Hafenfähren, Bussen und auch mit der S-Bahn. Diese öffentlichen Verkehrsmittel könnt ihr auf Hamburger Gebiet alle mit günstigen Tages- und Gruppentickets nutzen. ⇒ ÖPNV: Hamburgs Bahnen, Busse und Schiffe

Auf Hafenfähren zu den Stränden

Fähren sind die schwimmenden Linienbusse im Hamburger Hafen

Wenn ihr die Anreise mit der Hafenfähre wählt, könnt ihr euren Strandtag sogar mit einer „kleinen Seereise“ verbinden. Allerdings sind an Wochenenden ab mittags die Schiffe stark belegt, sodass es zu Wartezeiten kommen kann. Ihr startet von den Landungsbrücken am Hamburger Hafen mit der Linie 62 in Richtung Finkenwerder. Falls ihr schon am Museumshafen Övelgönne an den Strand wollt, steigt ihr am Fähranleger Neumühlen aus. Um mit der Fähre weiter elbabwärts nach Teufelsbrück zu kommen, müsst ihr weiter – auf die andere Elbseite – bis Finkenwerder fahren und dort in die Linie 64 umsteigen

Busse und Bahnen oder Räder

Gute Alternative: Mit dem Fahrrad an den Elbstrand

Die Anreise mit Bussen der Linie 112 zum Museumshafen Övelgönne bzw. 111 nach Teufelsbrück ist vor allem an stark frequentierten Wochenenden eine Alternative zu den Hafenfähren. Wenn ihr weiter elbabwärts an einen Strand wollt, könnt ihr mit der S-Bahn bis nach Blankenese oder Rissen fahren und dort mit den Buslinien 488 (Blankenese) oder 388 (Rissen) näher an den gewünschten Strandabschnitt gelangen. Eine weitere Ergänzung bzw. Alternative zur Fortbewegung entlang der Elbe sind eigene oder gemietete Fahrräder. ⇒ StadtRad hat Ausleihstationen an den Fähranlegern Neumühlen (Övelgönne) und Teufelsbrück.  

Die Elbstrände

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1 - Elbstrand Övelgönne

Erster Elbstrand im Westen Hamburgs: Övelgönne

Der Strand beginnt etwa 200 m vom Fähranleger entfernt und führt elbabwärts über gut 800 m direkt bis zum nächsten Abschnitt am „Alten Schweden“. An warmen Tagen ist es hier sogar schon im Frühjahr bis in den späten Herbst sehr voll. Wer einen beschaulichen Strandtag am Elbufer verbringen will, sollte sich weiter flussabwärts einen Platz suchen. Vorteile des Elbstrandes Övelgönne/Neumühlen sind die schnelle Erreichbarkeit und die große Auswahl an gastronomischen Einrichtungen: Vom leckeren Fischbrötchen bei „Nuggi“ am Fähranleger über die „Strandperle“ und mehrere Cafés bis zu „Hoppe`s“ sehr gutem Fischrestaurant.

2 - Strand beim Alten Schweden

Strandabschnitt beim "Alten Schweden"

Ruhiger geht’s einen Kilometer weiter elbabwärts im Strandbereich „Alter Schwede“ zu. Namensgeber ist ein 217 Tonnen schwerer Steinkoloss, der vermutlich aus dem heutigen Ostseeraum stammt und während Ausbaggerungsarbeiten der Elbe im September 1999 entdeckt wurde. Hier im weichen Sand zu liegen und dabei gelegentlich vorbeifahrende „dicke Pötte“ zu beobachten, ist schon ein tolles Erlebnis. Wenn ihr zwischendurch Hunger und/oder Durst bekommt, gibt’s in der Nähe eine Filiale von Hamburgs bekanntester Fischbude „Brücke 10“,  die im „Strandhaus“ untergebracht ist. Neben Matjes & Co. wird auch Kaffee und Kuchen angeboten.

3 - Elbstrand am Hindenburgpark

Am Elbstrand in Hamburg

Wenn ihr den etwa 600 m langen Strandabschnitt unterhalb des Hindenburgparks an sonnigen Tagen aus der richtigen Perspektive fotografiert, hat das Hamburger Elbufer durchaus Ähnlichkeit mit einer Nordseeinsel. Hier geht es eigentlich immer recht ruhig zu. Essen und Trinken solltet ihr für einen längeren Aufenthalt dabei haben, weil es in der näheren Umgebung an gastronomischen Einrichtungen fehlt. Ihr erreicht den Elbstrand am Hindenburgufer mit den Buslinien 36 und 111 über die Haltestelle Parkstraße an der Elbchaussee.

4 - Teufelsbrück

Kleiner Strand am Fähranleger in Teufelsbrück

Genau wie Övelgönne ist Teufelsbrück mit der Hafenfähre (Linie 64 ab Finkenwerder) und mit Bussen (u.a. Endstation Linie 111) bestens mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Das Stranderlebnis ist hier allerdings beschränkt. Neben dem Fähranleger gibt es nur einen kleinen Strand vor dem an heißen Tagen auch im Uferbereich der Elbe gebadet wird. Ansonsten ist Teufelsbrück ein guter Ausgangspunkt für einen Abstecher in den nahen ⇒ Jenischpark oder für eine Wanderung bzw. Radfahrt über etwa 4 km elbabwärts bis nach Blankenese.

5 - Elbstrand Blankenese

Der Elbstrand vor Blankenese

Der Blankeneser Elbstrand reicht vom Fähranleger mit einer Unterbrechung über eine Strecke von 1,2 Kilometern zum kleinen Park am Wasserwerk. Das „richtige Strandgefühl“ kommt allerdings erst im hinteren Teil auf, dort wo das Schiffswrack „Uwe“ mit dem Heck aus dem Wasser lugt. Nirgendwo anders wird am Hamburger Elbufer so viel gebadet. „Uwe“ dient dabei häufig als „Sprungbrett“. Davor am Strand wird meistens Volleyball gespielt und auf dem schmalen Strandweg „cruisen“ Töchter und Söhne betuchter Hamburger*innen in ihren Cabrios. Hier wirkt der Elbstrand schon fast wie ein Stück Teil der französischen Côte d’Azur. Die Gastronomie kann da nicht ganz mithalten, bietet jedoch eine  ordentliche Auswahl von der Fischbude, über mehrere Strandlokale und Cafés bis zu feineren Restaurants. Weithin bekannt ist das Lokal „Ponton op’n Bulln“ auf dem schwimmenden Fähranleger.  

6 - Falkensteiner Ufer

Am Falkensteiner Ufer

Wenn ihr das etwas versteckt gelegene Falkensteiner Ufer erreicht und dann auf die Elbe schaut, könntet ihr durchaus in Sprachlosigkeit versinken – so schön ist das hier. Der Strand ist ein wenig hügelig und breit, erinnert damit durchaus an Teile der französischen Atlantikküste. Ihr solltet euch allerdings im vorderen Teil (von Blankenese aus gesehen) aufhalten, weil weiter elbabwärts mit dem ElbeCamp ein größerer Campingplatz folgt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht ihr diesen Strand über den S-Bahnhof Rissen und weiter mit der Buslinie 388 bis zur Haltestelle Falkensteiner Ufer.

7 - Elbstrand Wittenbergen

Elbstrand Wittenbergen

Der letzte Strand auf unserer Tour ist der Abschnitt in Wittenbergen, der vom Campingplatz bis zum Leuchtturm (Rissener Unterfeuer) etwa 900 m lang und auch recht breit ist. In der Mitte der gebogenen Strandfläche befindet sich eine Wasserrettungsstation der DLRG, sodass man sich hier durchaus wie an der Nord- oder Ostseeküste fühlen kann. Auch diesen Elbstrand erreicht ihr mit der Buslinie 388 ab S-Bahnhof Rissen über die  Haltestelle Rissener Ufer. Autofahrer haben’s schwer hier an sonnigen Wochenendtagen einen Parkplatz zu finden.

Gut zu wissen

Ebbe und Flut

"Feuchter" Strandteil in Övelgönne

Der Hamburger Hafen ist ein so genannter Tidehafen, er unterliegt also den Gezeiten – ähnlich wie die Nordseeküste. Hoch- und Niedrigwasser wechseln sich in einem Zeitraum von etwas mehr als sechs Stunden ab und können einen Unterschied (auch „Tidenhub“ genannt) von bis zu 3,70 m ausmachen. Dabei werden das auflaufende Wasser als Flut – und das ablaufende Wasser als Ebbe bezeichnet. An den Elbstränden erkennt ihr die Teile, die bei Flut unter Wasser sind daran, dass sie bei Niedrigwasser immer noch feucht sind. Dort solltet ihr euch also nicht „niederlassen“. 

Baden und Paddeln

Vorsicht vor den "dicken Pötten"

Baden ist vor den Elbstränden nicht explizit verboten. Wenn ihr schon ins Wasser gehen wollt, solltet ihr aufgrund der starken Strömung jedoch nur am Ufer bleiben, sodass das Wasser nicht höher als bis zur Hüfte reicht. Auf keinen Fall solltet ihr in den Fluss hinausschwimmen und/oder in der Elbe tauchen. Wir gehen auch deswegen nicht ins Wasser, weil die Wasserqualität  aufgrund des starken Schiffsverkehrs nach Angaben der Umweltbehörde nur „bedingt badetauglich“ ist. Stand-Up-Paddeln ist im gesamten Hamburger Hafen und auf der Unterelbe bis zur Landesgrenze nach Schleswig-Holstein verboten.

Weitere coole Plätze

Hamburgs wohl schönste Grünanlage erreicht ihr direkt vom Fähranleger Teufelsbrück. Mit seinen weiten gepflegten Rasenflächen, den liebevollen Anpflanzungen und dem angrenzenden Naturschutzgebiet, verdient der Jenischpark sich zu Recht den Beinamen ⇒ Hamburgs Englischer Garten

Die Mischung aus naturbelassenem Waldgebiet und gepflegten Grünanlagen machen den Altonaer Volkspark zu einem weitläufigen  Erholungs- und Freizeitgebiet inmitten der Großstadt. Im Gegensatz zum HSV, der im nahen Volksparkstadion seine Zweitligaspiele austrägt, ist der Altonaer Volkspark absolut ⇒ erstklassig!

In unserer Lieblingsstadt muss man keine stundenlange Wanderung unternehmen, um Natur (fast) pur genießen zu können. Wer auf dem Alsterwanderweg nur ein paar Kilometer spaziert, joggt oder radelt, bringt den eigenen “Naturhaushalt” schnell wieder ins Gleichgewicht ohne sich dabei großartig „erhitzen“ zu müssen. ⇒ Alstertal – Hamburgs schöner Dschungel

In Hamburg gibt’s den größten innerstädtischen Sandkasten Europas. Im Naturschutzgebiet Boberger Niederung ist die letzte erhaltene Wanderdüne der Hansestadt, umgeben von einer artenreichen Moor- und Marschlandschaft ein wunderbares Erholungsgebiet, das zudem noch Naturerlebnisse bietet. Also folgt uns in die Boberger Niederung ⇒ Ab in die Dünen