Andy ist jetzt „trauriger Corona-Held des Nordens“
Na endlich. Hamburgs Innensenator Andy Grote ist von der eigenen Bußgeldstelle zu einer Zahlung von 1.000 € „verdonnert“ worden. Damit wurde nach vielen Wochen sein umstrittener Stehempfang am 10. Juni anlässlich seiner Wiederernennung als „verbotene private Zusammenkunft“ und somit als Verstoß gegen die seinerzeit geltende Corona-Eindämmungsverordnung sanktioniert. ⇒ Andys lockeres Zusammenkommen
Tut mir leid – einmal muss ich noch verbal auf Andy Grote „einprügeln“. Schließlich kostet mich Hamburgs Innensenator (SPD) ein Abendessen bei einem „Griechen“ in Kiel. Um diesen Preis hatte ich mit meinem Ex-Kollegen André Busche via Facebook mutig gewettet, weil ich davon ausging, dass Grote spätestens bis Ende Juli seinen Stuhl räumen müsste. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ein Innensenator im Amt bleibt, der selbst gegen Corona-Verordnungen verstößt, deren Einhaltung er im Stadtstaat Hamburg in oberster Position kontrollieren muss.
Andy Grote ist für mich damit „Trauriger Corona-Held des Nordens“, zumindest unter unseren Landespolitikern. Dümmliches Verhalten bzw. schlechte Vorbildfunktionen für ihre Bürger müssen sich aber auch weitere Politiker anrechnen lassen:
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier stellte sich im Frühjahr persönlich an die Straße, um Touristen zu vergraulen, die in sein Bundesland „einfallen“ wollten. Der CDU-Mann posierte sogar monatelang auf der Homepage seines Ministeriums, selbst dann noch, als das „totale Einreiseverbot“ bereits wieder aufgehoben war. Tagestouristen dürfen bis heute noch nicht nach Mecklenburg-Vorpommern fahren. Wer mit Hamburger Kennzeichen in Schwerin, Warnemünde oder anderswo „im Land zum Leben“ ohne Übernachtungsnachweis erwischt wird, muss weiterhin mit saftigen Geldbußen rechnen.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte vor Ostern seine “Holstein Cops” auf harmlose Hamburger Ausflügler gehetzt, die sich auf das Territorium des Nachbarn nach Wedel oder sogar auf den Elbdeich an der Haseldorfer Marsch vorgewagt hatten. Das alles geschah selbstverständlich nur im Rahmen der Corona-Schutzmaßnahmen. Günther selbst hält von der Einhaltung des auch in Schleswig-Holstein geltenden Abstandsgebots wohl weniger. So zeigte er sich bei seinem Besuch auf der Nordseeinsel Sylt am 11. Juni eng umschlungen von örtlichen Honoratioren, selbstverständlich ohne „Masken“.