Trotz mannigfaltiger coronabedingter Reisebeschränkungen hatte ich auch 2020 das große Glück faszinierende Ziele neu- oder wiederentdecken zu dürfen. Immerhin habe ich insgesamt 63 Tage an Bord von Kreuzfahrtschiffen verbracht und dazu auch noch manchen erlebnisreichen Ausflug in Deutschland gemacht. Am Ende sind diese Top 5 Reiseziele im (Corona-) Jahr 2020 herausgekommen.
Hinweis: Bei Aufruf der Rubrik „Lieblingsziele 2020 bei Google Maps“ durch Anklicken der Umschalttaste werden von Google auch Daten über die Nutzung der Kartenfunktionen durch Besucher erhoben, verarbeitet und genutzt. Weitere Hinweise findet ihr in der Datenschutzerklärung.
1 Ich bin schon einige Male zuvor mit einem Kreuzfahrtschiff durch den Schärengarten nach Stockholm gefahren. So intensiv wie bei den „Blauen Reisen“ mit Mein Schiff 2 im Herbst dieses Jahres habe ich die Passage durch diese fantastische Inselwelt zuvor jedoch noch nie erlebt. Es mag daran gelegen haben, dass die Schären wegen der fehlenden Landgänge in der schwedischen Metropole nicht nur der Weg waren – sondern elementare Bestandteile des Ziels.
Höhepunkt war dann die Einfahrt in den Stockholmer Stadthafen, wo Mein Schiff 2 ganz langsam drehte, sodass die Gäste fantastische Ausblicke auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der schwedischen Hauptstadt hatten. Die historische Altstadt Gamla stan schien von Deck aus zum Greifen nahe. Daneben das wuchtige Königliche Schloss und die Insel Djurgården mit dem Vasamuseum, das aufgrund der eigenwilligen Bauweise mit dem integrierten historischen Kriegsschiff selbst von außen eine beachtenswerte Sehenswürdigkeit ist. Im neuen Jahr möchte ich so gern nach Stockholm zurückkehren – dann aber mit Landgang. ⇒ Panoramafahrten nach Stockholm
2 Wer per Kreuzfahrtschiff Madeira einen Tagesbesuch abstattet, kommt häufig über die – reizvolle – Hauptstadt Funchal und das naheliegende Câmara de Lobos mit dem Aussichtspunkt Cabo Girão im Süden der portugiesischen Atlantikinsel nicht hinaus. Schade eigentlich, denn im Inselnorden gibt’s wilde Küstenabschnitte mit bizarren Felsformationen und malerische Küstenorte – so wie São Vicente.
Absolut sehens- und erlebenswert ist hier ein Ausflug in die „Unterwelt“. Die durch unterirdische Lavakanäle verbundenen Grotten von São Vicente zählen zu den schönsten – weil farbenprächtigsten – Höhlenanlagen, die ich jemals gesehen habe. Nach der Höhlentour sollte man noch in einem der guten und günstigen Fischrestaurants am Hafen „Espada preta“ probieren. Der „Schwarze Degenfisch“, der mit Hilfe von langen Angelschnüren in ca. 1.000 m Tiefe gefangen wird, ist die herausragende kulinarische Spezialität Madeiras.
3 Mein vermutlich größtes Versäumnis während mehr als 14 Jahren als Medienprofessor an der Hochschule Mittweida war wohl, dass ich die Ratschläge meiner Kolleg*innen hartnäckig ignorierte und nie die nur 80 Kilometer entfernte Sächsische Schweiz besucht habe. Schließlich ist die Region im Südosten Dresdens eine der landschaftlich schönsten Teile Deutschlands: Beiderseits der Elbe gibt’s stattliche Burgen, bizarre Felsen und atemberaubende Aussichten.
Endlich – in diesem Juli habe ich auf Initiative meiner Tochter Julia die Gipfel von Schrammstein, Papststein sowie die berühmte Bastei besucht. Weitere Teile der Sächsischen Schweiz sollen 2021 folgen. ⇒ Atemberaubende Aussichten
4 Manchmal haben negative Umstände auch positive Auswirkungen. In der letzten Februarwoche mussten wir wegen schwerer Sandstürme auf den Kanarischen Inseln die Reiseroute mit Mein Schiff 3 umstellen. So waren wir unplanmäßig am Rosenmontag in Santa Cruz de Tenerife und erlebten dort einen der größten Karnevalsumzüge – zumindest in Europa.
Tatsächlich gilt die Hauptstadt Teneriffas als eine der Metropolen des Straßencarnevals. Vorbild für die bunten und zumeist turbulenten Festlichkeiten sind allerdings nicht Köln, Düsseldorf oder Mainz, sondern eher Rio de Janeiro oder Trinidad mit viel Glitzer und aufregenden Schönheiten. Wenige Tage bevor Corona Ende Februar auch die Kanaren erreichte, erlebte ich in Santa Cruz den mehr als vier Stunden dauernden prachtvollen Umzug als Höhepunkt des Karnevals 2020. Ob „El Carnaval“ auch 2021 stattfinden wird, ist zurzeit noch ungewiss. ⇒ Karneval auf den Kanaren
5 Im Spätsommer erlebten wir im Himmelmoor ganz in der Nähe von Hamburg einen fantastischen Sonnenuntergang. In dem kleinen Refugium am Ortsrand von Quickborn steht die Natur im Mittelpunkt, während Mitmenschen eher selten anzutreffen sind. Noch ist das Himmelmoor ein Geheimtipp, obwohl es dort verwunschene Froschprinzen geben soll.
Von allen Sehenswürdigkeiten in und um Hamburg, die wir uns in den vergangenen Monaten für die Beiträge hier im Reiseblog angeschaut haben, war der spektakuläre Sonnenuntergang über dem Himmelmoor bei Quickborn die bislang größte Überraschung. Nur etwa 30 Straßenkilometer von der Hamburger Innenstadt entfernt und wenige hundert Meter hinter dem Ortsausgang von Quickborn befindet sich ein Naturparadies, das selbst in der Hansestadt nicht sonderlich bekannt ist. ⇒ Himmelmoor
Gamla stan – die historische Altstadt von Stockholm