Unterhaltsam und mit Substanz…
… so das Fazit des geschätzten Kollegen Professor Andreas Wrobel-Leipold zum „Dialog Kontrovers“ am vergangenen Mittwoch. Dieses Kompliment übernehme ich gern für den Festabend „150 Jahre Hochschule Mittweida“, bei dem „mein Vorzeigestudent“ Tino Kreßner mit dem Lothar-Otto-Preis ausgezeichnet wurde. Außerdem in diesem Blogpost: Mit Eric Frenzel auf „Goldkurs“ in der Sektbar, prominente Bodyguards für meine Frau und zwei Stunden mit Marco Gilly auf dem 99drei „Tischgrill“.
Ich war bislang wirklich kein Freund von Jubiläen und den damit verbundenen Feierlichkeiten. Das hat sich seit dem vergangenen Freitag gründlich geändert. Wie vermutlich die meisten der rund 500 geladenen Gäste im beeindruckenden Spiegelzelt „Queen of Flanders“ auf dem Mittweidaer Schützenplatz bin ich immer noch begeistert von dem Festabend zum 150. Hochschuljubiläum. Was im offiziellen Programm eher bescheiden als „festlich-beschwingter Abend der Hochschulfamilie“ angekündigt wurde, entpuppte sich als großartige Gala mit Varieté-Einlagen, die bestens auf das Jubiläum abgestimmt waren. Dazu gab’s ein 4-Gänge 5-Gänge Menü, das vom flinken Service nahezu zeitgleich an den Tischen auf zwei Ebenen im weiten Rund serviert wurde.
Auf Goldkurs mit Eric Frenzel im Spiegelzelt
Für mich besonders beeindruckend waren die Begegnungen am Rande der festlichen Veranstaltung, zum Beispiel mit Eric Frenzel. Der Olympiasieger, mehrfache Weltmeister und Weltcup-Sieger in der Nordischen Kombination (Skispringen und Langlauf) ist nach eigenen Angaben „Teilzeit-Student“ an der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen. Kurz vor Mitternacht verriet er mir in der „Sektbar“, dass für ihn als Wintersportler die „Sommerpause“ schon fast wieder vorbei ist. In diesen Tagen beginnt das vorbereitende Training für die kommende Wintersaison. Immerhin geht’s für ihn bei den Olympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang erneut um Gold. Nach dieser eindrucksvollen Begegnung werde ich Erik noch fester die Daumen drücken, als ich das ohnehin schon in der Vergangenheit getan habe.
Noch ein Preis für „meinen Vorzeigestudenten“
Tino Kreßner bezeichne ich gern als „meinen Vorzeigestudenten“ und das aus guten Gründen: Bereits im Frühjahr 2009 war er für seine Bachelorarbeit zum Thema „Marketing 2.0“ mit dem „Horizont-Nachwuchs-Award“ ausgezeichnet worden. Als Erstbetreuer durfte ich seinerzeit dabei sein, als Tino in der Frankfurter Oper unter tosendem Applaus den Preis überreicht bekam. Neben „meinem Studenten“ wurde seinerzeit unter anderem RTL-Chefin Anke Schäferkordt als „Medienmanagerin des Jahres“ ausgezeichnet. Bei der Hochschul-Gala am Freitagabend stand der inzwischen erfolgreiche Unternehmer wieder im Mittelpunkt. Diesmal bekam Tino Kreßner den – nach unserem ehemaligen Rektor benannten – Lothar-Otto-Jubiläumspreis. Die Auszeichnung erhielt er für seine Masterarbeit zum Thema „Mobile Crowdfunding“. Auch diese Arbeit durfte ich seinerzeit betreuen; musste letztlich jedoch vor allem darauf achten, dass die formalen Kriterien erfüllt wurden. Inhaltlich hatte Tino die Sache voll im Griff. Schließlich war er damals bereits Mitgründer von Deutschlands größter Crowdfunding Plattform „Startnext“.
Zwei prominente Bodyguards für Inge
Und dann traf ich auch noch die beiden liebenswerten „Teilzeit-Kollegen“ Uwe Geißler und Peter Gottschalk. Der kaufmännische Geschäftsführer des MDR-Produktionsunternehmens DREFA und der leitende Redakteur des deutsch-französischen Kulturkanals Arte sind seit Jahren geschätzte Dozenten an unserer Fakultät. Für diesen Schnappschuss übernahmen die beiden Charakterköpfe spaßeshalber die Rolle von „Bodyguards“ für meine Frau Inge Seibel. Kommentar meiner Gattin: „Du hast aber richtig attraktive Kollegen.“
Mit Marco Gilly auf dem „99drei-Tischgrill“
Über den offiziellen Festakt am Freitagmittag kann ich hier leider nichts mitteilen, weil ich nahezu zeitgleich eine Verabredung mit Marco Gilly hatte. Der Medienmanagement-Student und Moderator von 99drei Radio Mittweida hatte mich als ersten Gast für die Jubiläumssendung „Zu Tisch mit…“ eingeladen, was für mich durchaus eine Ehre war. In den zwei Stunden hatte ich dann allerdings zeitweise den Eindruck auf dem „Tischgrill“ gelandet zu sein – so erfrischend frech waren Marcos Fragen: Warum ich ihn schon mal aus der Vorlesung „geworfen“ habe? Ob ich aus heutiger Sicht in meinem Leben besser auf einen Job oder auf eine Ehefrau verzichtet hätte – und was ich eigentlich zu tun gedenke, wenn ich Ende Februar 2018 in Rente gehe? Bis auf die letzte Frage bin ich hoffentlich keine Antwort schuldig geblieben – wie auch in diesem Zusammenschnitt nachzuhören ist.
AUDIO (5:6 Min.) „Zu Tisch mit Professor Horst Müller“ – Ausschnitte aus der Livesendung von 99drei Radio Mittweida, 5. Mai 2017, 12.00-14.00 Uhr. Moderator: Marco Gilly
Genau solche zugleich klugen wie auch frechen Radiomacher brauchen wir in Zukunft und nicht irgendwelche „Phrasendrescher“, die ihre Hörer mit eintönigen Senderslogans nerven. Schön, dass es solche Talente wie Marco Gilly immer wieder bei 99drei Radio Mittweida gibt.
Mit Marco Gilly auf dem „99drei-Tischgrill“
Zum Schluss muss ich unbedingt noch den „Dialog Kontrovers“ zum Thema „Lügenpresse und Fake News“ erwähnen, an dem ich am vergangenen Mittwoch als „kritischer Beobachter des Journalismus“ teilnehmen durfte. Mir steht es sicherlich nicht zu, die Veranstaltung des Instituts für Kompetenz, Kommunikation und Sport (IKKS) unter Leitung von Professor Stefan Busse,inhaltlich zu bewerten – das überlasse ich besser dem geschätzten Kollegen Professor Andreas Wrobel- Leipold: „Unterhaltsam und mit Substanz“.
Dieses Lob ist vor allem auch meiner „Kontrahentin“ Ine Dippmann zu verdanken. Die profilierte Hörfunkjournalistin und Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands Sachsen überzeugte mich und die Zuschauer im vollbesetzten „Studio B“ mit ihrer klaren Haltung zu journalistischen Grundsätzen. Nach einigen kontroversen Schlenkern waren wir uns am Ende schließlich einig: Gerade in der heutigen Zeit mit den unzähligen Informationsquellen muss Journalismus wieder ernst genommen werden. Das gilt auch – und insbesondere für unsere Fakultät Medien. Aber mit diesem – heiklen – Thema beschäftige ich mich in einem meiner nächsten Blogposts.