Kangaroo Island – verbranntes Paradies

Die verheerenden Feuer haben auch Kangaroo Island vor der Südküste Australiens erreicht und zu einem Drittel der Fläche verwüstet. Auf der drittgrößten Insel des Landes fielen den nicht beherrschbaren Bränden wahrscheinlich zwei Menschen und unzählige Tiere zum Opfer. Betroffene der Katastrophe bereiten nur wenige Tage nachdem die Feuerwalzen Teile des Landschafts- und Tierparadieses verbrannten den Wiederaufbau vor. Dafür benötigen die bedauernswerten aber tapferen Menschen Hilfe. 

Wahrscheinlich sind etwa 25.000 Koalas - und damit die Hälfte der Population den Flammen zum Opfer gefallen.

Für diesen Beitrag wurde ausschließlich Bildmaterial verwendet, das wir – meine Frau Inge Seibel und ich – während einer Urlaubs- und Recherchereise im August 2018 auf Kangaroo Island aufgenommen haben. Die Bilder zeigen die Insel als ein Paradies – so wie es das spätestens seit dem 3. Januar nicht mehr gibt und in absehbarer Zeit auch nicht wieder geben wird. Angaben der Regierung von Südaustralien zufolge wurde die Insel seit Ende Dezember von Bränden heimgesucht, die Anfang Januar ihre verheerenden Höhepunkte erreichten. Bislang soll ein Drittel der Fläche von Kangaroo Island verbrannt sein. 

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Ein Koala am Straßenrand auf Kangaroo Island

Nach einem Bericht von CNN fielen den Flammen auf Kangaroo Island mindestens zwei Menschen und unzählige Tiere zum Opfer. Ökologen schätzen, dass etwa 25.000 Koalas auf Kangaroo Island bei den Bränden ums Leben gekommen sind, was etwa der Hälfte der gesamten Population zuvor entspricht. Koalas sind auf der Insel besonders verbreitet, weil sie hier nicht von Chlamydien bedroht sind, so wie auf dem australischen Festland. Dort leiden viele der Beuteltiere unter den Infektionen, die zu Erblindung, Unfruchtbarkeit und zum Tod der Tiere führen kann. 

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Koalas ernähren sich ausschließlich von Eukalyptusblättern
Drei Kängurus, eine Ente und Inge auf der Wiese vor unserem Ferienhaus

Um die Tierwelt auf Kangaroo Island haben sich in den letzten beiden Jahrzehnten die aus Deutschlands stammende Katja Linke und ihr australischer Mann Paul verdient gemacht. Mit Paul’s Place schufen sie im Norden der Insel, nahe der Stokes Bay, ein kleines Refugium für einheimische Tiere, bauten für sich ein Haus auf und richteten gemütliche Bungalows für Gäste der Insel  oberhalb der Klippen ein. Im August 2018 haben wir dort eher zufällig die vielleicht schönsten Ferientage unseres Lebens verbracht: Nur wenige hundert Meter vom rauschenden Pazifik entfernt, umgeben von sanften Hügeln und unzähligen putzigen Kängurus als Nachbarn. Kangaroo Island: Zu Gast bei Skippy & Co

Kangaroo Island liegt im Südwesten Australiens, ca. 110 km von Adelaide entfernt. Die Insel hat eine Fläche von 4.405 km2 und ist damit knapp fünfmal so groß wie Rügen. Allerdings leben nur etwa 4.700 Menschen auf Kangaroo Island.

Das nicht zu bändigende Buschfeuer hat auch vor „Paul’s Place“ nicht halt gemacht. In der Nacht vom 3. zum 4. Januar brannte das Haus von Katja, Paul und ihren zwei Töchtern nieder, berichtet Kai Linke, der Bruder von Katja, auf dem Portal „GoFundMe“. Er informiert dort über die schrecklichen Ereignisse zu Beginn des Jahres, aber auch über den Willen der Betroffenen, die verheerenden Folgen dieser Katastrophe zu überwinden. Kai Linke bittet auch um Unterstützung und finanzielle Hilfe für den schon kurz nach der Katastrophe beschlossenen Wiederaufbau. Klar, dass auch wir gespendet haben – und es ist schön zu sehen, dass wir nicht die einzigen sind, die hier konkret Hilfe leisten wollen. Und vielleicht können wir in einigen Jahren unser Paradies vor der Südküste Australiens noch einmal wiedersehen, so wie wir es im August 2018 kennen – und lieben gelernt haben.

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Warnschilder vor kreuzenden Kängurus auf den Überlandstraßen auf Kangaroo Island