Roatán: Ein Stück Paradies vor Honduras
Die karibische Inselgruppe Islas de la Bahía mit unserem Anlaufhafen Roatán hat nichts mit dem gewalttätigen Kernland von Honduras gemein. Nur 40 Kilometer vom Festland entfernt ist in den beiden letzten Jahrzehnten ein kleines Urlaubsparadies mit herrlichen Sandstränden und regelrechten Taucherparadiesen entstanden. Im streckenweise wenig gepflegten Hauptort Coxen Hole wird man gelegentlich daran erinnert, dass die Insel zum ärmsten Land Zentralamerikas gehört. | Direkt zu den Tipps für Roatán
Wenn sich die Tänzerinnen vom Stamme der Garifuna vor Touristen so richtig ins Zeug legen, strahlen sie Zuversicht aus. Die Volksgruppe stammt von westafrikanischen Sklaven ab, die nach Schiffbrüchen vor der Karibikinsel St. Vincent fliehen konnten, sich mit den letzten indigenen Bewohnern zusammentaten und inzwischen über fast alle Teile Mittelamerikas verbreitet sind. Die Garifuna gelten als freundlich, zuverlässig und sehr fleißig. Sie sind beispielhaft für viele Bewohner auch anderer Ethnien auf den Islas de la Bahía.
„Wir müssen verhindern, dass die Maras auf die Insel kommen“, sagt der Taxifahrer, der mich durch die ärmliche, aber saubere Main Street von Coxen Hole, dem Hauptort auf Roatán, chauffiert. Maras – das sind die Jugendbanden, die seit Jahren das Festland von Honduras, aber auch Nachbarländer in Zentralamerika terrorisieren. Diese Jugendbanden wären das Ende für den Tourismus auf den Islas de la Bahía, der mit dem ersten Charterflugzeug aus Mailand erst vor 20 Jahren seinen Anfang nahm. Vor zehn Jahren machte dann das erste Kreuzfahrtschiff im Port of Roatán fest. Heute sind es – je nach Saisonzeit – zwischen fünf und zwanzig Cruise Liner pro Woche. Darunter auch regelmäßig „unsere“ Mein Schiff 6.
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1 Hafen von Roatán: Das Schild direkt hinter der Pier mit der Aufschrift „Town Center“ ist ein wenig irreführend. Tatsächlich ist das hier ein Zentrum für Touristen, die Roatán mit dem Schiff für einen Tag besuchen. Auf der verlängerten Mole gibt es Cafés, Imbisse, Restaurants, Bars und – natürlich – Souvenirläden. Von einem höheren Gebäude könnt ihr euch sogar an einer Zippline durch den kleinen Hafen gleiten lassen. Wer Roatán auf eigene Faust entdecken will, findet Taxen auf der anderen Seite der Gebäude. Man kann mit etwa 20 US-Dollar pro Taxi-Stunde rechnen.
2 Coxen Hole: Gleich nach dem Hafen beginnt übergangslos der Hauptort auf Roatán. Coxen Hole wurde nach dem britischen Seeräuber Captain John Coxen benannt, der Ende des 17. Jh. mehrere Karibikinseln terrorisierte. Die Main Street könnt ihr vom Hafen aus zu Fuß für einige hundert Meter parallel zur Bucht von Coxen Hole entlang gehen, um euch so ein Bild von dem Leben der einheimischen Bevölkerung zu verschaffen. Allerdings solltet ihr nicht in die Seitenstraßen gehen. Eine gute Idee ist es, mit dem Ausflugsbus oder per Taxi zum „Coxen Hole Lookout“ zu fahren, von wo ihr eine gute Aussicht auf den Ort und die ganze Bucht habt.
3 Las Palmas Beach Club: Mein bevorzugter Strand auf Roatán ist der Las Palmas Beach Club. Er ist nur wenige Kilometer vom Schiffsanleger entfernt. Der Eintritt ist mit 10 US-Dollar moderat. Dafür erhält man an dem gepflegten Sandstrand einen komfortablen Liegestuhl mit Sonnenschirm sowie ein verschließbares Fach für Wertsachen. Außerdem könnt ihr die sanitären Anlagen einschließlich Dusche nutzen. Teuer wird’s erst, wenn ihr an der Strandbar einen Cocktail oder auch nur Exportbier bestellt. Dafür habt ihr gute Chancen an der Zuckerglocke neben der Bar Kolibris zu sehen.
4 Schiffswrack: Zwischen dem Las Palmas Beach Club und French Harbor lugt unweit des Strandes ein Schiffswrack aus dem Wasser, das den ebenso sperrigen wie zutreffenden Namen „Partially Sunken Ship“ hat, also „teilweise versunkenes Schiff“. Es gibt so unterschiedliche Angaben und Aussagen über Herkunft und Unglück des Schiffes, dass ich mich den Spekulationen nicht auch noch anschließen mag. Heute ist der unter Wasser liegende Teil vor allem ein begehrtes Ziel für Hobbytaucher.
5French Harbor: Vom Port of Roatán bis nach French Harbor sind es zwar nur gut 15 Kilometer. Man kann mit Bus oder Taxi aber durchaus bis zu einer Stunde unterwegs sein, weil es auf Roatán für die (zu) vielen Autos zu wenige Straßen gibt, die dazu auch noch vielfach im schlechten Zustand sind. Im zweiten touristischen Zentrum der Insel kann man Leguane, Papageien und andere exotische Tiere im „Arch’s Iguana and Marine Park“ bestaunen, mit „The Buccaneer“ den ältesten – und bis heute nobelsten – Beach Club der Insel besuchen oder ein paar Stunden auf den vorgelagerten kleinen Sandinseln „Big French Cay“ bzw. „Little French Cay“ (gegen Eintritt) verbringen.
6 West Bay Beach: Wenn man Einwohner von Roatán nach dem schönsten Strand auf der Insel fragt, erhält man meistens „West Bay Beach“ zur Antwort. Tatsächlich kann man an dem langen Sandstrand bestens Sonnenbaden, im streichelwarmen türkisen Wasser planschen und sogar am vorgelagerten Riff schnorcheln. Auf den zerklüfteten Felsen am Ende des Strandes faulenzen Leguane gern in der Sonne. Leider ist der West Bay Beach längst kein Geheimtipp mehr – man muss sich den Strand meistens mit vielen anderen Sonnenhungrigen teilen.
1. Name der Insel | Roatán, Hauptort Coxen Hole |
2. Einwohner | ca. 60.000 |
3. Land | Honduras |
4. Sprache | Spanisch |
5. HDI-Index | Platz 133 von 189 |
6. Währung | Lempira | ca. 28 = 1 € |
7. Zahlungsmittel | US-Dollar in kleiner Stückelung |
8. Preisniveau | 70% von Deutschland |
9. Sicherheit | moderat |
- Etwa 40 km vor dem Festland von Honduras, Teil der Islas de la Bahía
- Angaben der Inselverwaltung
- In Gewalt und Korruption versunkener Staat in Mittelamerika; unabhängig seit 1821; 8,9 Mio. Einwohner
- Englisch wird selten, Deutsch fast gar nicht gesprochen.
- Index der menschlichen Entwicklung der UN, Faktoren wie Lebenserwartung, Gesundheitswesen, Bildung, Einkommen, Demokratie, Sicherheit etc. Angaben aus 2017 betreffen Honduras insgesamt; das Niveau auf Roatán ist deutlich höher
- Stand: Februar 2018
- Vielfach kein Wechselgeld vorhanden; Kreditkarten werden in wenigen größeren Geschäften angenommen
- Für typische touristische Leistungen (Restaurant, Taxi, Souvenirs) – ohne Hotel
- Die Angabe bezieht sich ausdrücklich nur auf Roatán und nicht auf Honduras insgesamt