Der Traum von Pirouetten auf der Alster

Nach mehreren durchgehenden Frosttagen gibt’s bei Hamburger*innen Hoffnung, dass demnächst sogar die Alster betreten werden darf – so wie zuletzt im Jahr 2012. Bis jedoch die ersten Pirouetten auf dem Eis gedreht werden können, braucht es noch etwas Geduld – und vor allem durchgehenden strengen Frost.

Blick über die teilweise zugefrorene Außenalster

Mit durchaus gemischten Gefühlen habe ich am vergangenen Wochenende Bilder und Berichte aus verschiedenen Teilen des nördlichen Deutschlands gesehen. Die herrlichen Bilder aus tief verschneiten Kleinstädten wie Quedlinburg in Sachsen-Anhalt oder auch aus meiner niedersächsischen Heimatstadt Einbeck, die mich an die Zeit erinnern, als auch viel Schnee im Winter noch keine „Katastrophe“ war. Andererseits waren da aber auch die Reportagen von  Autobahnen mit im Schnee feststeckenden Autos und endlosen Fahrzeugschlangen. Trotz tagelanger Vorwarnungen in der vergangenen Woche, hat Frau Holle in Hamburg gestreikt. Hier war’s am Wochenende einfach nur sehr kalt.

Die Alster friert zu

Die Alster beginnt zuzufrieren

Zum Wochenbeginn steigt bei vielen Hamburger*innen die Hoffnung, dass sie – wenn schon nicht mit ihren Kindern rodeln – zumindest demnächst auf der Alster oder auf einem anderen zugefrorenen Gewässer Eislaufen können. Als ich am Montagnachmittag mit Inge an der Außenalster war, kam auch bei uns schon etwas Hoffnung auf, dass wir möglicherweise schon am zweiten Februar-Wochenende unsere Schlittschuhe – soweit noch auffindbar – hervorholen können. Immerhin haben sich auf dem großen Alstersee und im weiteren Flussverlauf Richtung Norden bereits stattliche Eisflächen gebildet, über die zurzeit jedoch nur Enten Blässhühner und andere Vögel einigermaßen gefahrlos stolzieren können. 

Enten und Blässhühner auf der teilweise gefrorenen Alster

Kein Alstereisvergnügen 2021

Bevor wir Menschen Pirouetten auf dem Eis der Alster drehen können, wird es allerdings mindestens noch 10 bis 14 Tage dauern. Voraussetzung dafür ist ein durchgehend strenger Frost bei Temperaturen unter minus 5 Grad und kälter. Nur so kann sich eine durchgehende Eisfläche mit einer Stärke von mindestens 20 cm bilden. Zuletzt war das Mitte Februar 2012 der Fall. Damals sollen beim offiziellen Alstereisvergnügen von Freitag bis Sonntag nahezu eine Million Menschen auf dem dick zugefrorenen Gewässer gewesen sein. An den Seiten hatte man allerlei Buden aufgebaut, die die durchfrorenen Eisläufer mit heißem Tee, Punsch, Grog und Bratwürsten vom Grill versorgten. Das wird sich in diesem Winter ganz bestimmt nicht wiederholen; unabhängig davon, wie stark der Frost in den nächsten Tagen auch sein wird. Stichwort: Corona. Da wären Menschenansammlungen selbst auf dem Eis viel zu gefährlich.

Zugefrorene Außenalster im Februar 2012 | Bild: Oliver Scholz