Holmenkollen, Vigeland Skulpturenpark, das markante Rathaus, die moderne Oper und bemerkenswerte Museen. Dazu das königliche Schloss am Ende des Prachtboulevards Karl Johans Gate und der Hafen mit der Festung Akershus. Oslo zählt nicht zufällig zu den herausragenden Reisezielen in Nordeuropa. Wer mit dem Schiff in die Metropole kommt, darf sich zudem auf die Passage des Oslofjords freuen.
Der Weg gehört zum Ziel. Das trifft ganz bestimmt auf Reisende zu, die mit dem Schiff nach Oslo kommen. Ihr solltet schon zwei Stunden vor der geplanten Ankunft in der norwegischen Hauptstadt an Deck sein, um die landschaftlichen Schönheiten am Oslofjord nicht zu verpassen. Der schönste Teil der Passage beginnt am Drøbak Sound, dort wo kurz vor der Insel Håøya aus dem breiten äußeren – der schmalere innere Oslofjord wird. Hier hatten die Norweger im April 1940 das deutsche Kriegsschiff „Blücher“ versenkt und damit die Okkupation ihres Landes zumindest etwas verzögert. Aufhalten konnten die Norweger die deutschen Truppen jedoch nicht. Das stolze Königreich war schließlich bis Kriegsende besetzt.
Nach 118 km auf dem Oslofjord ist dann die norwegische Hauptstadt erreicht. Oslo selbst hat 680.000 Einwohner, in der Metropolregion leben etwa 1,5 Mio. Menschen und damit knapp 30 Prozent der norwegischen Bevölkerung. Neben Stockholm und Kopenhagen ist die Stadt unter dem Holmenkollen die dritte große Metropole in Nordeuropa. Oslo ist jedoch überschaubar. Die Innenstadt erkundet ihr am besten, wenn ihr über die 1,5 km lange Karl Johans Gate vom Königlichen Schloss bis zum Hauptbahnhof schlendert. Für Ausflüge zum Holmenkollen, Vigeland Skulpturen Park oder Munch Museum gibt’s gute Verbindungen mit der U- bzw. Straßenbahn.
Für Kreuzfahrtschiffe gibt es im Hafen von Oslo vier Liegeplätze, von denen das Stadtzentrum bequem zu Fuß erreicht werden kann. Besonders populär ist Søndre Akershuskai direkt vor der Akershus Festung in unmittelbarer Stadtnähe. Von hier aus sind es nur etwa 500 m bis zum Osloer Rathaus und weniger als 1 km bis zum Parlamentsgebäude (Stortinget). Daneben – in Richtung Opernhaus – befinden sich mit Vippetangkaia und Revierkaia zwei Anleger für kleinere Kreuzfahrtschiffe. An der Pier Filipstad im Industriehafen können auch große Kreuzfahrtschiffe anlegen. Von dort aus beträgt die Entfernung bis zum Rathaus etwa 1 km.
Hafen und Stadtzentrum in Oslo könnt ihr bestens zu Fuß erkunden. Für Ausflüge zum Holmenkollen und zum Munch Museum solltet ihr die T-bane (U-Bahn), Linie 1 ab Stortinget (Parlament) nehmen. Den Vigeland Skulpturenpark erreicht ihr mit der Straßenbahn Linie 12 von der Haltestelle Kontraskjæret (rechts vom Rathaus). Eine Einzelfahrt in U- und Straßenbahnen sowie Stadtbussen kostet 36 NOK, ein 24-Stunden-Ticket 108 NOK. Tickets vor Abfahrt an Kiosken, 7-Eleven-Filialen oder Automaten kaufen und an Automaten entwerten. Die Personenfähre vom Rathausvorplatz (Hafenseite) zur Museumsinsel Bygdøy fährt 3 bis 4 mal pro Stunde und kostet 50 NOK für eine Einzelfahrt bzw. 75 NOK für die Hin- und Rückfahrt. Tickets vor Abfahrt am Verkaufskiosk auf der Pier kaufen.
Währung ist die norwegische Krone (NOK). Der Umtauschkurs lag im Sommer 2019 bei 9,65 NOK für 1 Euro. Die Untereinheit „Öre“ (100 Öre = 1 NOK) spielt im täglichen Leben keine Rolle. Bezahlt wird in Norwegen fast alles mit „Plastik“, also mit Kredit- oder Geldkarten. Wer dennoch Bargeld bevorzugt, sollte das in Norwegen in Banken oder Wechselstuben eintauschen, weil hier der Kurs zum Euro fast immer günstiger ist, als in Deutschland. Mit einem Preisindex von 177 im Vergleich zum EU-Durchschnitt von 100 (Deutschland 104) ist Norwegen das teuerste Land Europas. Für übliche touristische Leistungen wie Museumsbesuche, Kaffeetrinken und einfache Restaurants muss man etwa 30 Prozent mehr bezahlen als in deutschen Großstädten.
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1 Akershus Festung: König Håkon V. ließ 1299 das Akershus Schloss und die Festung errichten, als er Oslo zur Hauptstadt Norwegens machte. Im 14. Jahrhundert wurde die Burganlage weiter ausgebaut. Auf der Landzunge Akersneset hatte die mittelalterliche Burg stets eine starke strategische Lage und widerstand im Laufe der Jahrhunderte insgesamt 9 Belagerungen. Unter Christian IV. wurde die Burg im 17. Jh. modernisiert und als Renaissanceschloss eingerichtet. Heute ist sie das markanteste historische Zeugnis im Stadtbild von Oslo. | 06.00-21.00 Uhr, freier Eintritt
2 Rathaus von Oslo: Das kantige rötliche Gebäude mit den beiden Türmen markiert optisch das Ende des Oslo Fjords. Das Rathaus wurde 1950 anlässlich des 900. Geburtstags Oslos eingeweiht. Die bereits 1931 begonnenen Bauarbeiten hatten sich wegen des 2. Weltkriegs erheblich verzögert. Weltbekannt ist das Gebäude, weil darin alljährlich der Friedensnobelpreis verliehen wird. | 09.00-16.00 Uhr, Eintritt frei
3 Nobel-Friedenszentrum: Das im Jahr 2005 gegenüber vom Osloer Rathaus eröffnete Nobel Friedenszentrum informiert über den schwedischen Industriellen und Stifter Alfred Nobel (1833-1896) sowie über Arbeiten bzw. Leistungen der Preisträger des wichtigsten Nobelpreises. In der Ausstellung sind viele interaktive Elementen enthalten, sodass die Besucher mit einbezogen werden. | 10.00-18.00 Uhr, Eintritt 120 NOK
4 Königliches Schloss: Bescheiden – so wie die Norweger nun einmal sind, ist auch das Königliche Schloss, das am Ende der Haupteinkaufsstraße Karl Johans Gate auf einem Hügel liegt. Das zwischen 1824 und 1848 im damaligen Christiania erbaute Schloss ist heute sowohl offizielle Residenz des Königs, Verwaltungssitz der Monarchie und erstes Gästehaus des Königreichs Norwegen.
Wachablösung: Täglich um 13.30 Uhr wird im frei zugänglichen Schlosshof die Wachablösung zelebriert. Die ist zwar längst nicht so spektakulär wie in Stockholm oder gar in London – das Zuschauen lohnt sich trotzdem. Mit ein wenig Glück könnt ihr hier auch König Harald V. treffen, wenn er vor dem Schloss zu einer Ausfahrt mit seiner Limousine startet. Auf dem Schlossgelände kann man sich frei bewegen. Innenbesichtigungen sind nur in den Ferien der Königsfamilie von Ende Juni bis Mitte August möglich. Karten gibt’s dann in den Postämtern Oslos.
5 Karl Johans Gate, benannt nach dem schwedisch-norwegischen König Karl III Johan (Jean Bernadotte) aus der ersten Hälfte des 19. Jh., ist die Haupteinkaufsstraße und zugleich Flaniermeile im Zentrum von Oslo. Sie erstreckt sich vom Königlichen Schloss etwa über 1,5 Kilometer bis zum Hauptbahnhof (Oslo Sentralstasjon). Vom Parlamentsgebäude, dem Stortinget, bis zum Bahnhof ist sie reine Fußgängerzone.
6Entlang der „Karl Johan“ gibts eine Reihe bedeutender Gebäude und Institutionen wie das Nationaltheater, Universität, Grand Hotel mit dem Grand Café, das Parlamentsgebäude (Stortinget). Der Osloer Dom (Oslo domkirke) befindet sich zwischen dem Parlament und dem Hauptbahnhof und stammt aus dem Ende des 17. Jh. Die Kanzel, die Altartafel und die Orgelfassade mit Akanthus-Schnitzereien sind im Original erhalten. Die Arkaden rund um den Dom wurden in den Jahren 1841-1858 hinzugefügt. | 10.00-16.00 Uhr, Freitag 16.00-06.00 Uhr, freier Eintritt
7 Opernhaus: Ein wenig erinnert das Opernhaus in Oslo tatsächlich an das berühmte Vorbild in der australischen Metropole Sydney. Beide liegen in attraktiver Umgebung im Hafen, beide haben unkonventionelle Formen und beide waren – zumindest anfänglich – heftig umstritten, nicht zuletzt wg. der hohen Baukosten. Das im April 2008 eröffnete Opernhaus in Oslo kostete umgerechnet 550 Mio. Euro. Besucher können über eine langgezogene Schräge der Oper aufs Dach steigen und haben von dort einen guten Ausblick auf den Hafen und Teile der Stadt.
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A Holmenkollen: Die berühmteste Skisprungschanze der Welt liegt ca. 10 km außerhalb des Osloer Zentrums. Die 30 Minuten lange Fahrt mit der weitgehend oberirdisch verlaufenden T-bane bietet bereits Panorama-Ausblicke. Von der Endstation sind es noch einmal gut 20 Minuten aufsteigender Fußweg bis zum Schrägaufzug, der auf den Sprungturm führt. Von dort hat man beste Aussichten auf Oslo und den Fjord. | Juni – August, 09.00-20.00 Uhr | Mai und September, 10.00-17.00 Uhr | Kostenpflichtig: Aufzug zum Sprungturm + Museum 140 NOK, Wartezeiten wahrscheinlich, keine Reservierungen
Ihr könnt den Hollmenkollbakken auch von unten aus besichtigen. Dann ist der Zutritt bis zum Schanzentisch kostenlos. Der erste Skisprung-Wettbewerb wurde hier bereits 1892 ausgetragen. Damit gilt die Anlage am 371 hohen Holmenkollen als die älteste Skischanze der Welt. Der Schanzenrekord wurde im März 2019 mit 144 m aufgestellt. Insgesamt bieten die Tribünen am Hollmenkollbakken Platz für etwa 50.000 Zuschauer.
B Vigeland Skulpturenpark: Der einzigartige Vigeland Skulpturenpark ist das stadtnahe Kultur- und Erholungsareal der Osloer. Dort findet ihr mehr als 200 Skulpturen in Bronze, Granit und Schmiedeeisen des 1943 verstorbenen norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland. Die Bronzestatue des kleinen Trotzkopfs (Norwegisch: Sinnataggen) gehört mit dem Monolithen und dem Rad des Lebens (Livshjulet) zu den bekanntesten Exponaten des Parks. | Durchgehend geöffnet, Eintritt frei
C Munch Museum: Benannt nach dem 1944 verstorbenen norwegischen Maler und Grafiker Edvard Munch. Bis zum 9. September 2019 ist hier die Ausstellung „Exit“ zu sehen, in der auch Munchs berühmtestes (und teuerstes) Werk „Der Schrei“ enthalten ist. Das Museum ist etwa 3 km vom Zentrum Oslos entfernt und kann entweder zu Fuß (40 Minuten) oder mit T-bane (U-Bahn), Linie 1, erreicht werden.
D Wikingerschiffmuseum und weitere Museen auf Bygdøy: Die so genannte Museumsinsel ist mit Personenfähren von der Pier vor dem Rathaus aus erreichbar. Neben dem bekannten Wikingerschiffmuseum (10.00-17.00 Uhr/100 NOK) geht’s im Frammuseum (10.00-18.00 Uhr/120 NOK) um die drei berühmten norwegischen Polarexpeditionen von Fridtjof Nansen, Otto Sverdrup und Roald Amundsen Ende des 19. bzw. zu Beginn des 20. Jh. Das Kon-Tiki-Museum steht ganz im Zeichen des norwegischen Forschungsreisenden Thor Heyerdahl.