Ocho Rios: Kein Liquid Sunshine
Keine Frage, der Badeort an der Nordküste gehört zu den schönsten Plätzen auf Jamaika. Bis zu den ersten Stränden sind es vom Schiffsanleger nur wenige hundert Meter. Dazu kommen Naturschönheiten wie die Dunn’s River Falls, der Mystic Mountain oder der Botanische Garten Shaw Park Gardens. | Direkt zu den Tipps für Ocho Rios
Ocho Rios war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch ein kleines Fischerdorf. Dann entdeckten erste Reisende die außergewöhnlich schöne Lage des Ortes und lösten einen Touristenboom aus, der bis heute anhält. In den 1960er Jahren diente der Badeort als Kulisse für den James Bond-Film „007 jagt Dr. No“. Weitere Filme folgten und lockten auch Prominente an. So ließen sich unter anderem die beiden „Rolling Stones“ Mick Jagger und Keith Richard Villen am Hang gegenüber dem kleinen Hafen bauen.
Promis und einfache Besucher müssen in Ocho Rios übrigens keinen Regen fürchten. Feuchtigkeit vom Himmel wird hier „Liquid Sunshine“ (flüssiger Sonnenschein) genannt, wie mir die sympathisch schlitzorige einheimische Reiseleiterin „Mama Annie“ schon vor geraumer Zeit verriet. Sie und ihre Kolleg*innen werden auch nicht müde ihren Gästen zu erzählen, dass Christoph Kolumbus hier in Ocho Rios zuerst seinen Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt habe. Tatsächlich war es eine Insel der Bahamas. Nun gut – dafür gab’s bei unseren Besuchen im Januar 2019 auch keinen „Liquid Sunshine“ in Ocho Rios, sondern nur Sonnenschein.
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1 Cruise Terminal: Einen guten ersten Überblick von Ocho Rios könnt ihr euch vom Oberdeck verschaffen, wenn das Schiff an der langen Pier festmacht. Bis zum kleinen Ortszentrum sind es nur einige hundert Meter. Am Ende der Pier findet ihr bereits einen kleineren Sandstrand, der von Bars, Cafés, Restaurants und Souvenirständen umgeben ist. Die Taxifahrer hier am Hafen haben ziemlich üppige Preisvorstellungen, von denen sie meistens auch nur geringfügig abweichen. Gut, dass man einige Sehenswürdigkeiten auch zu Fuß erreichen kann.
2 Ocho Rios Bay Beach: Direkt am Kreuzfahrthafen gibt es zwei Strandabschnitte. Das kleinere Stück ist praktisch in den Shopping-Distrikt am Ende der Pier integriert. Gäste berichteten wiederholt, dass sie in den dortigen Restaurants unfreundlich bedient worden seien. Der längere Abschnitt auf der gegenüberliegenden Seite ist der Ocho Rios Bay Beach, für den ihr Eintritt (3 US-Dollar) zahlen müsst. Eine Sonnenliege kostet 8 US-Dollar pro Tag. Wer den ganzen Tag am Strand verbringen will, sollte sich mit einem Taxi zum Pearly Beach fahren lassen (ca. 6 km).
3 Main Street: Für Souvenireinkäufe nutzt ihr in Ocho Rios am besten die Main Street, die parallel zu den beiden Strandabschnitten und dem Cruise Terminal verläuft. Die Preise für bunte Tücher, T-Shirts, Sommerkleidchen, Bademoden und ähnliche Mitbringsel sind hier in der Regel günstiger als in den Souvenirshops direkt am Hafen. Einkaufsmöglichkeiten bestehen im Einkaufscenter „Taj Mahal Plaza“, in einzelnen Geschäften und auch an Souvenirständen. Tabak und Alkohol bekommt ihr an anderen Orten allerdings preiswerter – zum Beispiel in Colón (Panama).
4 Turtle River Park: Wer in Ocho Rios keine größeren Ausflüge plant und dennoch ein wenig Natur erleben will, kann diesen Freizeit- und Naturpark inmitten der Stadt, direkt neben dem „Taj Mahal Plaza“ besuchen. Der Eintritt für den Turtle River Park ist frei – obwohl das ehemals anders geplant war, wie die unbesetzten Kassenhäuschen an den beiden Zugängen verraten. In dieser gepflegten Parklandschaft verbringen gern auch Einheimische ihre Pausen und erfreuen sich genau wie Kreuzfahrtgäste an Schildkröten in unterschiedlichen Größen, bunten Fischen und zwitschernden Vögeln.
5 Shaw Park Gardens: Eine gute Alternative zu den teilweise stark frequentierten Attraktionen wie „Dunn’s River Falls“ ist dieser botanische Garten oberhalb des Hafens. Das Areal erreicht ihr entweder mit einer (teuren) Taxifahrt oder nach einem etwa einstündigen Spaziergang, der allerdings bergauf führt. Dabei passiert ihr die Siedlung „Snow Hill“, in der ihr das Leben der Einheimischen ein wenig mitverfolgen könnt. Wichtig: Bevor ihr dort fotografiert, bitte unbedingt fragen, sonst könnte es Ärger in Form von Geldforderungen geben. Der Eingang des Parks liegt fast auf der Kuppe des Berges. Von dort geht ihr entlang des Wasserfalls zurück in Richtung Ortsmitte. Der Eintritt beträgt 10 Euro.
6 Mystic Mountain – Talstation: Vom Schiffsanleger bis zur Talstation des Sessellifts, der hinauf auf den vermeintlich „mystischen Berg“ führt, sind es auf der Küstenstraße etwa 2 km. Von der Straße habt ihr immer wieder gute Aussichten auf den Hafen mit „eurem“ Schiff, den Strand und am Ende sogar auf einen kleinen Wasserfall, den ihr – so wie die Einheimischen – hinauf klettern könnt; im Gegensatz zu den Dunn’s River Falls allerdings kostenlos. An der Talstation des Lifts angekommen, wird bei euch vermutlich Schnappatmung einsetzen, weil die Berg- und Talfahrt 47 US-Dollar pro Person kostet.
7 Mystic Mountain – Bergstation: Wenn ihr euch für die (viel zu) teure Sesselliftfahrt entscheidet, bekommt ihr als Gegenleistung herrliche Aussichten auf die Küste, den Hafen und „euer“ Schiff. Oben angekommen, könnt ihr auf die lieblos gestaltete Folkloredarbietung an der Bergstation verzichten. Folgt besser den Schildern in Richtung „Pool“. Von dort habt ihr eine atemberaubende Aussicht aus 214 Metern Höhe auf die Bucht von Ocho Rios, die ihr in einem Liegestuhl am Overlapping Pool so richtig genießen könnt. Ab und zu „stört“ nur ein „Bob Sled“, der in Anlehnung an den berühmten Jamaika-Bob hier installiert wurde. Die Mitfahrt kostet 18 US-Dollar extra.
8 Dunn´s River Falls: Das ist die größte Attraktion in Ocho Rios. Aus 55 Metern Höhe fließt das Wasser über naturbelassene treppenartige Absätze hinunter ins offene Meer. Hier am Fuße der Wasserfälle fand im Jahr 1657 eine Schlacht zwischen Briten und Spaniern statt. Die Spanier hatten damals vergeblich versucht, die zwei Jahre zuvor an England verlorene Insel zurück zu erobern. Heute klettern Besucher unter Anleitung einheimischer Führer die Wasserfälle hinauf, was sich als ganz schön anstrengend erweist. Wer nicht nass werden will, verfolgt das Geschehen von dem parallel geführten Treppenaufgang aus. Eintritt: 24 US-Dollar.
Weitere Touren und Aktivitäten:
- Pearly Beach: Populärer Sandstrand, Liegen etc. zu mieten, ca. 6 km vom Cruise Terminal
- Green Grotto Caves: Höhlensystem mit zwei unterirdischen Seen, ca. 32 km (TUI Cruises Ausflug)
- Blue Hole: Malerischer Wasserfall im Regenwald, Baden möglich, ca. 14 km (TUI Cruises Ausflug)
- Nine Miles: Bob Marley Geburtsort und Gedenkstätte, ca. 50 km (TUI Cruises Ausflug)
1. Name der Stadt | Ocho Rios |
2. Einwohner | ca. 10.000 |
3. Land | Jamaika |
4. Sprache | Englisch |
5. HDI-Index | Platz 97 von 189 |
6. Währung | Jamaika Dollar | ca. 153 = 1 € |
7. Zahlungsmittel | US-Dollar in kleiner Stückelung |
8. Preisniveau | 90% von Deutschland |
9. Sicherheit | gering bzw. sehr gering |
- Kleinstadt und Badeort an der Nordküste Jamaikas, gegründet im 17. Jh.
- Angabe aus dem Jahr 2017
- Knapp 3 Mio. Einw.; Britisches Commonwealth, unabhängig seit 1962
- Einheimische sprechen auch Patois, Deutsch ist wenig verbreitet
- Index der menschlichen Entwicklung der UN, Faktoren wie Lebenserwartung, Gesundheitswesen, Bildung, Einkommen, Demokratie, Sicherheit etc. Angaben aus 2017
- Stand: Februar 2018
- Wechselgeld meistens in Jam. Dollar, Kreditkarten werden in Geschäften tw. angenommen
- Für typische touristische Leistungen (Restaurant, Taxi, Souvenirs) – ohne Hotel
- siehe Hinweise des Auswärtigen Amtes