Neapel: Großartige Aussichten am Golf

Italiens drittgrößte Stadt hat viel zu bieten: Historische Schätze – wie die zum Weltkulturerbe zählende Altstadt, spektakuläre Ausblicke und die beste Pizza der Welt, schließlich kommt sie von hier. Gleich nebenan liegen der Vesuv sowie die archäologischen Stätten von Pompeji und Herculaneum. | Direkt zu den Tipps für Neapel oder MeinQuiz Neapel.

Ost- und Gemüseverkäufer in einer Seitengasse

Die Griechen bauten gegen 500 v. Chr. gegenüber dem bereits bestehenden Parthenope einen zweiten Hafen und nannten ihn Neapolis, was „neuer Hafen“ bedeutet. Seitdem hat Neapel eine unglaublich wechselvolle Geschichte hinter sich gebracht, aus der bis heute Zeugnisse mannigfaltig erhalten geblieben sind. Im Jahr 1995 wurde die gesamte Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Blick auf Neapel vom Hafen aus
Typische Gasse im Zentrum von Neapel

Heute ist Neapel mit knapp 1 Million Einwohner die Hauptstadt der zweitärmsten italienischen Provinz Kampanien und gleichzeitig Metrople von Süditalien. Im Gegensatz zum vergleichsweise wohlhabenden Norden des Landes, sind hier die Menschen zumeist  freundlicher und die Preise günstiger. Die Straßenkriminalität ist nicht mehr so verbreitet wie noch vor einigen Jahren, dennoch sollte man sich vor Taschendieben im Gewimmel der engen Gassen in acht nehmen.  

Das Original
Eine Pizza Margherita von Brandi

Die Einwohner Neapels sind stolz auf ihre Pizza. Seit Ende 2017 haben sie noch einen Grund mehr dazu: Nach einer Petition von zwei  Millionen Menschen hatte die Weltkulturorganisation UNESCO die Pizza Napoletana auf die Liste des immateriellen Weltkulturerbes gesetzt.

Brandi ist die älteste Pizzeria weltweit

Immerhin stammt die Pizza aus Neapel. Am 11. Juni 1889 wurde sie hier in der Pizzeria Brandi, an der Via Chiaia, Ecke Salita S. Anna di Palazzo, zu Ehren der italienischen Königin Margherita zum ersten Mal so gebacken, wie wir sie heute noch kennen: In Neapel ist der Teig dick und saftig und der Belag besteht bei einer „Margherita“ nur aus Tomatensugo, Mozzarella, Basilikum und Parmesan.

Tipps für Neapel

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Stazione Marittima: Der Passagierhafen  von Neapel liegt direkt vor der Innenstadt. Das Zentrum könnt ihr gut zu Fuß erreichen. Für weitere Strecken stehen hier auch Taxen bereit. Achtung: Taxifahren ist in Neapel ein besonderes Erlebnis – und keinesfalls etwas für schwache Autofahrernerven. Nächste U-Bahn-Station (Linie 1) ist an der Piazza Municipio, ca. 10 Minuten zu Fuß vom Anlegeplatz entfernt.

Stazione Marittima - Passagierhafen in Neapel
Das Castel Nuovo direkt über dem Hafen

2 Castel Nuovo: Den Auftrag zum Bau der neuen Burg hatte Karl I. von Anjou erteilt, nachdem er im Jahr 1266 König des Königreichs von Neapel geworden war. Karl brauchte eine passende Residenz, weil er die bisherige Hauptstadt des Königreichs – Palermo – durch Neapel ersetzen wollte. Die Bauarbeiten begannen schließlich im Jahr 1279 – und damit begann auch die Urbanisierung der heutigen Stadt Neapel. Heute befindet sich in dem Castel ein Museum, in dem auch die Palastkapelle Cappella di Palatina integriert ist. | 6 Euro.

Galleria Umberto I (Primo): Die mit einer großen Glaskuppel überdachte Einkaufspassage liegt direkt gegenüber dem weltberühmten Opernhaus Teatro San Carlo. Der Bau der Galerie war Teil der Stadterneuerung nach der Choleraepidemie von 1884. Benannt wurde sie nach König Umberto I.
In den hohen Schaufenstern der edlen Modegeschäfte liegt das aus, was die Welt an Italien so schätzt: elegante italienische Kleidung, stilvolle Ledergürtel, -taschen und -schuhe. 

Die imposante Einkaufspassage im Zentrum Neapels
Piazza Plebiscito mit Königspalast (links) und Kirche San Franceso di Paola

4 Piazza Plebiscito: Der zentrale Platz von Neapel. Hier befindet sich der Königspalast  – Palazzo Reale. Erbaut wurde der Palast zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Auftrag des spanischen Vizekönigs Pedro Álvarez de Toledo. Bis 1861 war er Residenz des Königshauses Bourbon-Sizilien und anschließend bis ins Jahr 1946 des Königshauses Savoyen. Heute beherbergt der Palast ein Museum, in dem unter anderem prunkvoll ausgestattete Säle und das kunstvolle, höfische Mobiliar zu sehen sind. | 12,50 Euro

5 Via Chiaia: Ein Bummel durch diese  Gasse mit drei Kirchen, zahlreichen Boutiquen und vielen Restaurants ist schon fast ein Muss. Von der Piazza Plebiscito kommend, liegt gleich zu Beginn das 1860 gegründete  Gran Caffè Gambrinus, in dem auch der Schriftsteller Oscar Wilde Gast gewesen sein soll. Bekannt ist das Café auch heute noch für seine süßen Leckereien und den ausgezeichneten Cappuccino. Nach etwa 200 m sieht man ein Hinweisschild auf die Pizzeria Brandi, die rechts in der Gasse liegt.Hier wurde 1889 die erste Pizza gebacken.

Das stets gut besuchte Caffè Gambrinus
Die Via Toledo ist die längste Einkaufsstraße Neapels

6 Via Toledo heißt so, weil sie schon 1536 vom spanischen Vizekönig Don Pedro Álvarez de Toledo höchst persönlich entworfen wurde. Damals war sie vor allem Verbindungs- und Prachtstraße. Heute ist die Via Toledo mit einer Länge von 1,2 km die wichtigste Einkaufsstraße Neapels. Von dem breiten Boulevard hat man immer wieder herrlich Blicke in die engen Seitengassen, die unterhalb des Hügels und gleichnamigen Stadtteils Vomero liegen.

Funicolare Centrale: In Neapel gibt es vier Zahnradbahnen. Wichtigste Linie für Besucher ist die Funicolare Centrale, die die Piazza Augusteo (an der Via Toledo) mit der Piazza Fuga auf dem Vomero-Hügel über eine Strecke von 1.234 m bei einer Fahrzeit von 10 Min. verbindet.  Diese Linie gibt es schon seit dem Jahr 1928. Heute werden vier Millionen Passagiere pro Jahr befördert. Mit jedem Zug können bis zu 450 Personen auf den Hügel fahren, allerdings gibt es überwiegend nur Stehplätze. | Preis pro Fahrt 1,10 Euro.

Funicolare Centrale an der Bergstation Piazza Fuga
Castel Sant'Elmo (hinten) und Kloster di San Martino auf dem Vomero-Hügel

7 Castel Sant’Elmo: Die Festung entstand in der ersten Hälfte des 14. Jh. auf dem Vomero-Hügel oberhalb des Zentrums von Neapel. Von Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jh. war in der Festung ein Militärgefängnis untergebracht. Seit Anfang der 1980er Jahre ist die historische Anlage öffentlich zugänglich. | Eintritt: 2,50 Euro | Unterhalb der Festung liegt das Kloster di San Martino, in dem u.a. eine umfangreiche Kunstsammlung zu besichtigen ist. | 7,00 Euro

Blick vom Vomero-Hügel auf den Vesuv

Selbst,wenn ihr nicht plant, die Festung oder das Kloster zu besichtigen, gibt es dennoch einen guten Grund auf den Vomero-Hügel hinauf zu fahren: Die umwerfende Aussicht auf den Golf von Neapel einschließlich des Vesuvs. Am besten ihr fahrt mit der Funicolare Centrale hinauf auf den Hügel und lauft über die Treppen, die unterhalb des Klosters beginnen, in die Stadt zurück.

Der mächtige Bau des Archäologischen Museums

8Das Archäologische Museum erreicht ihr  entweder zu Fuß – oder besser mit der U-Bahn Linie 1. Dieses Museum hat eine der weltweit bedeutendsten archäologischen Sammlungen. Beim ersten Besuch kann man sich nur einen Bruchteil der umfangreichen Sammlungen ansehen; zum Beispiel das „Geheime Kabinett“ mit einer Sammlung antiker römischer erotischer Fresken, Vasen sowie Gegenstände, die im Wesentlichen aus den Ausgrabungen in Pompeji stammen.

Castel dell’Ovo: Die älteste Festung der Stadt Neapel befindet sich auf der kleinen Insel Megaride, die durch einen Steg mit dem Festland verbunden ist. Ihr Name (Eierfestung) kommt von einer Legende, nach der der römische Dichter Vergil ein Ei in das Fundament des Bauwerks gelegt haben soll. Das Castel wurde in verschiedenen Phasen vom 1. Jh. v. Chr. bis ins 16. Jahrhundert erbaut bzw. erweitert und seitdem mehrfach renoviert. Geöffnet von 8 Uhr morgens bis Sonnenuntergang; kostenloser Zutritt.

Castel dell'Ovo vor der Kulisse des Vesuvs
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