Die lebhaften Altstadtviertel mit La Rambla, die unvollendete Basilika Sagrada Família, die weltberühmten Gaudí-Häuser oder die großartige Aussicht vom Hausberg Montjuïc auf die Metropole. Diese Stadt zählt zu den begehrtesten Reisezielen in Europa. Zu Recht. | Direkt zu den Tipps für Barcelona
Barcelona wurde in den letzten Jahren viel zu häufig mit Protesten, Unruhen – und wie im Sommer 2017 nach dem schrecklichen Anschlag auf La Rambla – auch mit Terror in Verbindung gebracht. Der Konflikt um die vollständige Autonomie von Spanien geht weiter. Nur einen Tag bevor wir am 22. Dezember die Hauptstadt Kataloniens erreichten, gab es erneut Proteste, die diesmal allerdings weitgehend friedlich blieben. Zumindest machte Barcelona am Tag unseres Besuches einen friedlich-fröhlichen Eindruck.
Die Sonne schien den ganzen Tag auf die zahlreichen Attraktionen, die diese 1,6 Mio. Einwohner zählende Metropole zu einem der begehrtesten Reiseziele in Europa macht. Es ist unmöglich an einem Tag Barcelona zu entdecken. Meine nachfolgende Auswahl an Zielen und Sehenswürdigkeiten richtet sich insbesondere an Gäste, die Barcelona kaum oder gar nicht kennen. Tipps für „Fortgeschrittene“ werden dann im Laufe des Jahres nachgereicht. Mit Mein Schiff Herz und der neuen Mein Schiff 2 werde ich 2019 insgesamt sechs mal in Barcelona sein.
Hinweis: Durch Aufruf der nachfolgenden Rubrik „Barcelona mit Google Maps“ mit der Umschalttaste werden von Google auch Daten über die Nutzung der Kartenfunktionen durch Besucher erhoben, verarbeitet und genutzt. Weitere Hinweise finden Sie in der Datenschutzerklärung.
1 Kreuzfahrtterminal: Barcelona ist mit einigem Abstand Europas meist frequentierter Kreuzfahrthafen. Die großen Schiffe legen deswegen nicht mehr im Stadthafen – sondern am Rande des Industriehafens an. Dort gibt es 4 Kreuzfahrtterminals (A-D). Bis zur Kolumbusstatue als „Eingang“ zur Innenstadt sind es je nach Liegeplatz 3,5 bis 4 km. Es stehen Shuttle- und Linienbusse sowie Taxen zur Verfügung.
2 Kolumbus Denkmal: Mirador Colom am Plaça Portal de la Pau, zwischen dem alten Hafen und La Rambla, markiert den „Eingang“ zur Innenstadt von Barcelona. Das Denkmal wurde 1888 zur Weltausstellung in Barcelona eingeweiht. Insgesamt ist es 60 m hoch. Im Kolumbus Denkmal befindet sich in 40 m Höhe eine kleine Aussichtsplattform, die mit einem Aufzug erreicht wird und einen schönen Rundumblick zulässt. (Täglich geöffnet, 6 Euro.)
3 La Rambla: Von der Aussichtsplattform auf dem Kolumbus Denkmal kann man beispielsweise La Rambla überblicken. Die von Bäumen umrandete berühmteste Flaniermeile Spaniens verbindet den alten Hafen über eine Strecke von 1,2 km mit dem Plaça de Catalunya. Die heutige Promenade entstand im 18. und 19. Jh. im Verlauf einer ehemaligen Stadtmauer, die die Altstadt Barri Gòtic schützte. Auf dem Bild ist das Altstadtviertel rechts von La Rambla zu erkennen.
Wer Barcelona zum ersten Mal besucht, muss einfach über La Rambla schlendern und etwas von dem südlichen Lebensgefühl aufnehmen, das Straßenmusiker und andere Künstler
dort vermitteln. Auf bereitstehenden Bänken und Stühlen sieht
man vor allem Senioren heftig diskutieren. Die Atmosphäre ist eigentlich immer
fröhlich. Um so schockierender war da der Terroranschlag im August 2017, bei dem
17 Menschen getötet und mindestens 100 verletzt wurden. Seitdem wurden die
Sicherheitsmaßnahmen verschärft.
Die Markthalle „Mercat de la Boqueria“ liegt etwa auf der Hälfte des Weges in Richtung Plaça de Catalunya. Der schönste Markt Barcelonas entstand Mitte des 19. Jh. unweit des ehemaligen Stadttores Boqueria. In der stets vollen Markthalle werden Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch liebevoll für den Verkauf dargeboten. Dazu gibt es allerlei Probierstände, wo ihr zum Beispiel Pinchos (auch Pintxos) probieren könnt. Die eigenlich aus dem Baskenland stammende Variante der Tapas sind auch in Barcelona ausgesprochen beliebt.
4 Barri Gòtic: Auf der rechten Seite von La Rambla befindet sich Barrio Gótico, das gotische Viertel von Barcelona. Die gewaltigen Bauten stammen überwiegend aus dem 14. und 15. Jahrhundert – der Blütezeit Kataloniens als Seemacht. Eines der meistfotografierten Motive ist hier die Seufzerbrücke, die dem berühmteren „Original“ in Venedig nachempfunden wurde. Sie verbindet den Sitz der Katalanischen Regierung im Palau de la Generalitat mit der Casa dels Canonges, der offiziellen Residenz des katalanischen Ministerpräsidenten.
Da – wo heute die Kathedrale von Barcelona steht, inmitten des Gotischen Viertels, eingezwängt zwischen engen Gassen, hatten zuvor die Römer schon einen Tempel errichtet. Die Kathedrale wurde zwischen 1298 und 1500 erbaut und Ende des 19. Jahrhunderts um die Fassade ergänzt. Der mittlere Turm kam erst zwischen 1906 und 1913 dazu. Gewidmet ist das Gotteshaus der Märtyrerin Santa Eulàlia, der Schutzpatronin von Barcelona. Sie wurde in spätrömischer Zeit zu Tode gefoltert. Der Leichnam liegt unter dem Hochaltar begraben.
Der Plaça Reial, vielleicht der schönste Platz Barcelonas, liegt ein wenig versteckt im Barri Gòtic. Er entstand erst Mitte des 19. Jh. auf dem Gebiet, wo zuvor ein Kapuzinerkloster stand, das allerdings ausgebrannt war. Auf dem Platz steht der Brunnen der Drei Grazien, den Antoni Gaudí zu Beginn seiner Karriere als Architekt geschaffen hatte, ebenso wie die Laternen auf dem Platz. Die umliegenden viergeschossigen Gebäudereihen entstanden Ende des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil. Im Erdgeschoss sind vorwiegend Restaurants, Cafés und Bars untergebracht.
5 Plaça de Catalunya: Hier, am Ende von La Rambla, befindet sich der Verkehrsknotenpunkt Barcelonas. Der Platz wird von 4 Metro-Linien und unzähligen Stadtbussen angefahren. Um den Platz herum befinden sich zahlreiche Geschäfte und Kaufhäuser – wie der Corte Inglés. Die zwischen 1902 und 1929 fertiggestellte Plaça de Catalunya erlangte traurige Berühmtheit wegen der brutalen Auseinandersetzungen zwischen Franco Anhängern und Gegnern in den 1930er Jahren. Heute finden hier Proteste und Demonstrationen im Zusammenhang mit den Autonomiebestrebungen statt.
6Casa Battló: Vom Plaça de Catalunya sind es ungefähr 500 m Fußweg bis zur Casa Batlló.
Das ursprünglich im Jahr 1877 fertiggestellte Haus wurde zwischen 1904 und 1906
im Auftrag des damaligen Besitzers, eines Textilindustriellen, von Antoni Gaudí im Stile des Modernisme vollständig umgebaut. Die bunte Fassade erzählt die Legende des Heiligen Georg, des Schutzpatrons Kataloniens,
der hier Sant Jordi genannt wird. | Täglich geöffnet, Eintritt 24,50 Euro. Wartezeiten sind wahrscheinlich.
7 Casa Milà: Ein weiteres bedeutendes Gebäude in Gaudís Spätphase ist die Casa Milà, das der herausragende Architekt zwischen 1906 und 1910 für die Familie Milà erbaute. Dieses Bauwerk ist nicht nur wegen der für Gaudí typischen Formen erwähnenswert, sondern auch wegen der durchdachten Belüftung, die bis heute selbst im Hochsommer künstliche Klimatisierungen des Gebäudes überflüssig machen. | Täglich geöffnet, Eintritt 21,90 Euro. Wartezeiten sind möglich.
8 Sagrada Família: Die bislang
unvollendete Basilika, mit deren Bau schon 1882 begonnen wurde. Nach
aktuellen Plänen soll das gewaltige Kirchenbauwerk nunmehr im Jahr 2026
fertiggestellt werden – zum 100. Todesjahr ihres langjährigen Baumeisters Antoni Gaudí. Während die Arbeiten im Innenraum inzwischen weitgehend abgeschlossen
wurden, geht es jetzt und in den nächsten Jahren um die Türme. Von den
insgesamt 18 geplanten Türmen wurden bislang 8 fertiggestellt. | Täglich geöffnet, Eintritt 22 Euro, mit Turmbesuch 29 Euro. Vorab Reservierungen werden empfohlen.
9 Plaça Espanya: Der zweite zentrale Platz liegt am Fuße des Hausbergs Montjuï. Bis zu Beginn des 18. Jh. fanden hier auch öffentliche Hinrichtungen statt. Sein heutiges Aussehen erhielt der Platz erst zur Weltausstellung im Jahr 1929. Der Brunnen in der Mitte wurde von dem Architekten Josep Maria Jujol entworfen, der lange eng mit Gaudí zusammenarbeitete. In der ehemaligen Stierkampfarena befindet sich heute ein Einkaufszentrum. Vom Dach des mächtigen Gebäudes hat man gute Ausblicke über Teile Barcelonas.
10 Castell de Montjuïc: Die Festung auf dem 173 m hohen Hausberg Montjuïc erreicht ihr auf eigene Faust am besten mit der Buslinie 150 ab Plaça Espanya. Viele Jahre war das im 17. Jahrhundert errichtete Castell de Montjuïc als Militärgefängnis Symbol der Unterdrückung durch das Franco-Regime. Heute beherbergt es ein militärhistorisches Museum. Der Besuch lohnt sich aber vor allem wegen der herrlichen Aussicht, die ihr von dort oben auf Barcelona habt. Bei so schönem Wetter – so wie wir es auf unserer Kreuzfahrt Mein Schiff 2 im Dezember 2018 durchgehend hatten – ist dieser Anblick in der Tat ein großes Finale in Barcelona.