Miami: Rich and Shameless
Die Skyline der Metropole Süd-Floridas ist atemberaubend. Nur zehn Tage nachdem „Irma“ in Miami gewütet hatte, besuchten wir die Stadt im September 2017 und waren begeistert. Statt befürchteter Verwüstungen sahen wir die Anwesen der unverschämt Reichen im Hafen von Miami. | Direkt zu den Tipps für Miami
Vor Beginn dieser Reise hatten wir schon befürchtet, dass wir als „Katastrophentouristen“ nach Miami kommen könnten. Schließlich hatte hier vor zehn Tagen Hurrikan „Irma“ noch so heftig getobt, dass beispielsweise Zeit Online am 11. September meldete „Land unter in Miami“. Ja, es sei schon ein heftiger Sturm gewesen, berichtete uns der aus Kuba stammende „Uber“-Fahrer, der uns am Nachmittag vom Bayside Market Place, dem touristischen Zentrum der Stadt, zurück zum Schiff brachte. Aber in Miami würden die Schäden nach solchen Hurrikans schnell behoben und das Leben ginge einfach weiter.
Wir selbst hatten zuvor sowohl in der Stadt selbst, als auch bei unserer Hafenrundfahrt kaum Schäden entdeckt. An der Einfahrt in den inneren Teil des Hafens dümpelten zwei gekenterte Sportboote und an einigen Häusern wurden Fassaden repariert. Allerdings fiel uns auf, dass die sonst so quirlige Gegend am Hafen zur Mittagszeit nur spärlich besucht war.
Auf unserem Ausflugsboot, das uns zu den Häusern der „Rich and Shameless“ führte, blieben mehr als die Hälfte der Plätze leer. Die am Wasser liegenden Villen der „schamlos Reichen“ wirkten vollends verwaist. Wer genügend Geld hat, wie Großindustrielle, Banker und Superstars, darunter Shakira, Ricky Martin und Julio Iglesias oder Ex-Fußballer David Beckham kann den Hurrikans im Süden Floridas ganz bestimmt „weiträumig ausweichen“
Ein wenig wundern wir uns allerdings über die wenigen Kreuzfahrtschiffe, denen wir auf unserer Route begegnen. Immerhin sind wir nacheinander mit Port Canaveral und Miami die beiden größten Passagierhäfen der Welt angelaufen und haben außer der „Carnival Sensation“ keinen weiteren so genannten Luxusliner gesehen. Mag sein, dass nicht alle so mutig sind wie „TUI Cruises“ und in der Hurrikan-Saison entlang der US-Ostküste bis zu den Bahamas kreuzen. Immerhin – wir sollen auf unserer Reise von Stürmen verschont bleiben, hat uns Kapitän Todd Burgman zumindest mehrfach versichert.
Die zehnstündige Liegezeit in Miami haben wir heute für unseren erneut selbst organisierten Landgang nicht voll ausgenutzt. Am frühen Nachmittag kündigten dunkle Wolken heftige Regenfälle an. Außerdem waren wir von der feuchten Hitze so geschafft, dass wir froh waren, als wir komplikationslos den kubanischen Uber-Fahrer fanden, der uns in seinem klimatisierten „Nissan“ zum Schiff zurück brachte. Der befürchtete Wolkenbruch blieb schließlich aus. Stattdessen sorgte ein nur wenige Minuten andauernder Platzregen am frühen Abend für angenehme Abkühlung und beim Auslaufen aus dem Hafen eine „Breathtaking View“ auf die beeindruckende Skyline von Miami.
Hafenausfahrt in Miami
Vielen gilt die Metropole Süd-Floridas als die schönste – zumindest aber atemberaubendste – Stadt der USA. Nun ja, in jedem Fall kann sich die Skyline sehen lassen. Damit beginnen auch schon unsere Tipps für euren (nächsten) Besuch in Miami:
Skyline von Miami
Der Blick auf die – nicht zuletzt durch mehrere TV-Serien (Miami Vice, CSI Miami) – berühmt gewordene Skyline von Miami ist vom Bug eines Kreuzfahrtschiffes unvergleichlich. Wir haben extra den Wecker gestellt, um das Einlaufen von „Mein Schiff 6“ im größten Kreuzfahrthafen der Welt schon am frühen Morgen auf keinen Fall zu verpassen. Belohnt wurden wir mit vielen Fotos und Videoszenen von funkelnden Hochhäusern bei Sonnenaufgang.
Bayside Marketplace
Shopping – oder zumindest „Schaufensterbummel“ – ist in Miami direkt am Hafen im Bayside Marketplace bestens möglich. Hier gibt’s dutzende Geschäfte, Souvenirstände und Restaurants, darunter auch ein „Bubba Gump Seafood Restaurant“ und ein Hard Rock Cafe. Die Filiale in Miami ist nicht nur wegen ihrer Lage inmitten des quirligen Hafens berühmt, sondern auch weil hier die typische riesige Gitarre an der Front des markanten Gebäudes fehlt; sie wurde vor Jahren von einem Hurrikan weggerissen und seitdem nicht mehr ersetzt. Je nach Liegeplatz des Schiffes, sind es zwischen 2 und 4 Kilometern bis ins Zentrum von Miami. Wer nicht zu Fuß gehen mag, kann auch den Fahrdienst Uber für etwa 5 US-Dollar pro Fahrt nehmen.
Hafenrundfahrten
Vor dem Bayside Marketplace starten auch die Hafenrundfahrten, die in Miami üblicherweise auch zu den Villen der „Rich and Shameless“ führen – zu den „unverschämt Reichen, die sich zumeist auf kleinen Inseln im Hafengebiet niedergelassen haben und sich nicht davor scheuen, mit ihrem Reichtum zu protzen. Die Touren dauern in der Regel 90 Minuten und kosten zwischen 25 und 30 Dollar. Wer mit einem Speedboat auf Besichtigungstour gehen möchte, muss noch etwas drauflegen. Der Erfolg solcher Ausflüge hängt nicht zuletzt davon ab, ob man „echte“ Promis zu Gesicht bekommt und, ob der Reiseleiter an Bord pfiffige Sprüche drauf hat. Zu den Bewohnern dieses „Inselreichs“ im Hafen von Miami gehören Großindustrielle, Banker und Superstars, darunter Shakira, Ricky Martin und Julio Iglesias oder auch Ex-Fußballer David Beckham.
Miami Beach
Inzwischen wurde in Miami ein Trolley-Bussystem eingerichtet, mit dem man sogar nach Miami Beach gelangen kann – und das sogar kostenlos. Wichtig: Bevor ihr in so einen Bus einsteigt, solltet ihr euch jeweils vergewissern, ob und wann ihr wieder zurückkommt: Entweder im Internet, an der Bushaltestelle oder spätestens beim Fahrer. Wie der Name schon sagt, gibt es in Miami Beach lange und breite Sandstrände - darunter der berühmte "South Beach". Im Zentrum findet ihr unzählige Restaurants, Cafés und Bars. Viele Häuser wurden im Art déco-Stil erbaut.