Cozumel: Am schönsten Ende von Mexiko
Wir sind weit weg von den vielen Problemen, mit denen Mexiko sonst zu kämpfen hat. Auf der Ferieninsel Cozumel, 14 Kilometer vor der Yucatán-Halbinsel gelegen, scheint zumindest die Ferienwelt in Ordnung zu sein: Weite weiße Strände, viel Sonne, dazu meistens ein angenehmer Luftzug. Eine Tierwelt mit Spitzkrokodilen, Leguanen und vielen anderen Spezies. In erreichbarer Nähe liegen die sagenhaften Mayastätten in Tulum, Cobá und Chichén Itzá. | Direkt zu den Tipps für Cozumel und zu den Tipps für Yucatán
Cozumel ist eine Insel der Gegensätze. Das klingt ein wenig altbacken – trifft hier allerdings im besonderen Maße zu: Unten, an der Südspitze im Naturschutzgebiet Punta Sur, kann man meistens in aller Ruhe die Spitzkrokodile in der Laguna Colombia beobachten oder am nahen Strand den Leguanen zuschauen. Nur gut 20 Kilometer weiter nördlich drängen sich „Riesenpötte“ in den drei Kreuzfahrthäfen der Insel. Cozumel liegt inzwischen auf Rang 4 unter den nach Passagierzahlen größten Kreuzfahrthäfen der Welt.
Im Januar 2019, als wir mit Mein Schiff 6 zweimal in Cozumel zu Gast waren, lagen jeweils sieben Cruise Liner mit einer Gesamtkapazität von rund 27.000 Passagieren an den drei Terminals; darunter die „Symphony of the Seas“ das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Bei einer Vermessung von über 228.000 Bruttoraumzahl (BRZ), einer Länge von 361 m sowie einer Breite von mehr als 65 m kann dieser Koloss der Meere allein bis zu 6.870 Passagiere aufnehmen.
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1 San Miguel/Punta Langosta: Prima. Bei beiden Anläufen in Cozumel hat Mein Schiff 6 am Terminal Punta Langosta festgemacht, das nur wenige hundert Meter von San Miguels quirligem Zentrum und dem Anleger für die Playa del Carmen-Fähren entfernt liegt. Vom International – und Punta Maya Pier wären es vier bis fünf Kilometer. Wer auf Cozumel auf eigene Faust unterwegs sein will, benötigt entweder einen Mietwagen bzw. Motorroller oder lässt sich im Taxi chauffieren. Öffentlichen Nahverkehr gibt’s auf der Insel gar nicht. Taxifahrer verlangen etwa 30 US-Dollar pro Stunde. Die Entfernungen auf der Insel sind überschaubar. Cozumel ist nur halb so groß wie Rügen, hat 80.000 Einwohner, die zumeist im Hauptort San Miguel wohnen.
2 Playa San Francisco: Die zum Sonnen und Baden besonders gut geeigneten Sandstrände befinden sich vor allem südlich der International Pier auf der Binnenseite Cozumels, die Yucatán zugewandt ist. Dort gibt es etwa ein Dutzend Beach Clubs, die kostenpflichtige Einrichtungen und Leistungen wie Liegestühle, Sonnenschirme, Schließfächer, Duschen, Swimming Pools und auch ganze Buffets einschließlich „open Bars“ anbieten. Die Kosten liegen zwischen 10 und 70 US-Dollar pro Tag. Playa San Francisco ist ein besonders beliebter Beach Club, bei dem man sich die gewünschten Leistungen selbst zusammenstellen kann.
3 Punta Sur: Fast jedes Mal, wenn ich auf Cozumel bin, zieht es mich in den Süden der Insel in das Naturschutzgebiet Punta Sur. Für 16 US-Dollar Eintritt pro Person fährt man mit dem Mietwagen (oder Motorroller bzw. Fahrrad) auf dem etwa drei Kilometer langen Sandweg zwischen der Laguna Colombia und dem Strand am Karibischen Meer bis zum Leuchtturm Faro Celarain. Zwischendurch bietet ein Hochstand beste Aussichten auf die Lagune. Ihr müsst gar nicht einmal so viel Glück haben, um dort mächtige Spitzkrokodile zu sehen. Höhepunkt ist die Aussicht vom Leuchtturm auf die Lagunen- und Küstenlandschaft. Der Aufstieg ist allerdings ziemlich beschwerlich.
4 El Mirador: Weiter geht’s an die wilde Ostküste Cozumels, wo am El Mirador das Karibische Meer auf den Felsvorsprung prallt und das Wasser zum Schäumen bringt. In der Nähe findet ihr auch einige Strandabschnitte, die zum Sonnenbaden einladen. Hier im Südosten von Cozumel solltet ihr unbedingt eine der Strandbars besuchen. In der „Miami Bar“ zaubern Pedro und seine Mitarbeiter den – nach eigenen Angaben – „besten Mojito der Welt“: Die Minze wird vor den Augen der Gäste in einem Mörser zerstoßen, bevor alle anderen Zutaten dazu gefügt werden. Für 7 US-Dollar bekommt man dann in einem Plastikbecher gleich eine ganze Cocktail-Wochenration.
5Mayastätte San Gervasio: Wer während des Aufenthalts am schönsten Ende Mexikos nicht auf die Yucatán-Halbinsel kommt, um eine der berühmten Mayastätten zu besichtigen, findet mit San Gervasio im Norden von Cozumel zumindest eine kleine Alternative. Der Ort wurde nach dem Familiennamen des Landbesitzers benannt, auf dessen Grundstück sich die Anlage befindet. Mit dem Bau der Siedlung wurde im 4. Jahrhundert nach Christus Geburt begonnen. Zwischen 1000 und 1200 gehörte die gesamte Insel Cozumel zum Herrschaftsgebiet der Maya von Chichén Itzá.
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1 San Miguel/Fähre: Der Hauptort von Cozumel ist ein typischer Ferienort mit unzähligen Souvenirläden und –ständen, Bars, Restaurants und urigen Musikkneipen. Gegenüber dem Stadtzentrum liegt das Fährterminal als Ausgangspunkt für Exkursionen auf die Yucatán-Halbinsel. Die Überfahrt bis nach Puerto del Carmen dauert etwa 40 Minuten und kostet je nach Gesellschaft und Abfahrtzeit zwischen 16 und 28 US-Dollar für die Hin- und Rückfahrt. An Bord der meisten Schnellfähren werden die Gäste von Livebands mit stimmungsvoller Latino- und Popmusik unterhalten.
2 Playa del Carmen: Im Gegensatz zu Cozumel machen im 14 Kilometer entfernten Seebad auf der Yucatán-Halbinsel keine Kreuzfahrtschiffe fest. Das 150.000 Einwohner zählende Playa del Carmen ist ein beliebter Ferienort für Mexikaner und Urlauber aus den Nachbarländern. Der Sandstrand befindet sich auf beiden Seiten des Fähranlegers. Dahinter beginnt gleich das mit Souvenirläden, Lokalen und Bars regelrecht vollgestopfte Stadtzentrum. Tipp: Wer nur Baden und ein wenig Bummeln will, kann das auf Cozumel besser haben, als in Puerto del Carmen. Das Seebad ist vor allem Ausgangspunkt für Besuche der Mayastätten auf Yucatán.
3 Mayastätte Tulum: Das ist eine der am schönsten gelegenen historischen Anlagen, die ich kenne: Über dem Strand der Riviera Maya liegt 50 km südlich von Playa del Carmen die Mayastätte Tulum, was soviel wie Festung oder auch Mauer bedeutet. Es ist eine der jüngeren Siedlungen aus der Maya-Zeit. Mit dem Bau wurde gegen 1200 nach Chr. begonnen. Als die Spanier 1518 hier herkamen, verglichen sie Tulum von der Größe her mit Sevilla – so groß und mächtig erschien ihnen die indigene Siedlung.
4 Mayastätte Cobá: Im Gegensatz zu Tulum erbauten die Maya diese Siedlung zwischen 600 und 900 n. Chr. im Inneren der Yucatán-Halbinsel im Dschungel, 40 km von der Küste des Karibischen Meeres entfernt. Von Playa del Carmen sind es bis zur Mayastätte etwa 150 km – oder zwei Stunden Busfahrt. Eine Besonderheit dieser Siedlung ist, dass Besucher über Stufen die Pyramide Nohoch Mul außen erklimmen – und von dort oben eine weite Aussicht über den Dschungel genießen können.
5 Mayastätte Chichén Itzá: Die Siedlung wurde von den Maya ab Mitte des 7. Jh. mitten im Dschungel auf Yucatán erbaut. In der Hochzeit lebten hier bis zu 65.000 Maya. Nach erheblichen Auseinandersetzungen zwischen Familien und aufgrund von Krankheiten wurde Chichén Itzá schon vor Ankunft der Spanier, Mitte des 15. Jh. verlassen. Von Puerto del Carmen aus sind es gut 180 km bis zu dieser Mayastätte. Vom Schiff in Cozumel ist man bis dorthin etwa 4 Stunden unterwegs. Trotz dieser Strapazen ist für viele Gäste der Ausflug nach Chichén Itzá einer der Höhepunkte der Mittelamerikakreuzfahrt.
1. Name der Insel | Cozumel, Hauptort San Miguel |
2. Einwohner | ca. 80.000 |
3. Land | Mexiko |
4. Sprache | Spanisch |
5. HDI-Index | Platz 74 von 189 |
6. Währung | Mex. Peso | ca. 22 = 1 € |
7. Zahlungsmittel | US-Dollar in kleiner Stückelung |
8. Preisniveau | 70% von Deutschland |
9. Sicherheit | moderat |
- Insel 14 km vor Yucatán Halbinsel, 478 qkm – halb so groß wie Rügen
- Fast alle Einwohner leben im Hauptort
- Etwa 125 Mio. Einw.; unabhängig seit 1821 (anerkannt)
- Englisch wird teilweise gesprochen, Deutsch fast nicht
- Index der menschlichen Entwicklung der UN, Faktoren wie Lebenserwartung, Gesundheitswesen, Bildung, Einkommen, Demokratie, Sicherheit etc. Angaben aus 2017
- Stand: Februar 2018
- Wechselgeld meistens auch in US-Dollar; Kreditkarten werden in größeren Geschäften angenommen
- Für typische touristische Leistungen (Restaurant, Taxi, Souvenirs) – ohne Hotel
- Cozumel und die touristisches Zentren auf der Yucatán Halbinsel gelten als weitgehend sicher. Jedoch Vorsicht vor Taschendieben | siehe dennoch Hinweise des Auswärtigen Amtes